In Deutschland gab es im Jahr 2022 durchschnittlich rund 237’000 offene Stellen in überwiegend handwerklichen Berufen. Insgesamt konnten berufsübergreifend 630’000 offene Stellen für Fachkräfte nicht besetzt werden.
Der Handwerkermangel hat damit einen neuen Rekord erreicht, teilt das „Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung” des „Instituts der deutschen Wirtschaft” mit. Den offenen Stellen standen lediglich 122’000 Arbeitslose in diesen Bereichen gegenüber. Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2010 war die Zahl der offene Stellen noch nie so hoch. Die meisten Fachkräfte fehlen im Bauhandwerk, insbesondere in den Bereichen Bauelektrik sowie bei der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die Zahl der Bewerber reicht bislang nicht aus, um alle Lehrstellen zu besetzen. Gleichzeitig steigt der Bedarf seit einem Jahrzehnt fast kontinuierlich an. Im Handwerk sind die politischen Ziele beim Klimaschutz und im Wohnungsbau die Ursache. Im Gesundheitshandwerk wie Augenoptik, Hörgeräteakustik, Orthopädietechnik und Zahntechnik, führt der demografische Wandel zu einem steigenden Fachkräftebedarf. Deutschlandweit fehlen jedoch passend qualifizierten Arbeitslose.
Das „Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung” ist ein Projekt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Am 23. Juni 2023 hatte das Parlament die Reform des Einwanderungsrechts für Arbeitskräfte aus Staaten außerhalb der Europäischen Union beschlossen. Die Bundesregierung hofft, dass künftig pro Jahr zusätzlich 75’000 Menschen zum Arbeiten nach Deutschland kommen.
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