Im Zentrum des 21. Philharmonischen Schlosskonzerts am Montag, den 29. Mai 2023, um 18 Uhr im Festsaal des Schlosses Altenburg steht ein äußerst selten zu hörendes ungarisches Nationalinstrument: das Tárogató. Dieses der Klarinette ähnliche Holzblasinstrument bekam während des ungarischen Unabhängigkeitskampfes 1703-1711 eine symbolische Bedeutung für das ungarische Nationalbewusstsein und wurde darum im Habsburgerreich unterdrückt. Zu Joseph Haydns Wirkungszeiten am Hof des ungarischen Fürsten Eszterházy war das Tárogató also nicht gern gesehen. Haydn komponierte seine 70. Sinfonie vermutlich für die Eröffnung eines neuen Opernhauses am 65. Geburtstag des Fürsten, also einen überaus feierlichen Anlass. Weniger zum Feiern zumute war Béla Bartók im Sommer 1939, als er sein Divertimento für Streichorchester im Urlaub in der Schweiz komponierte. Denn in dieser Zeit fiel auch seine Entscheidung, der ungarischen Heimat angesichts von Krieg und Nationalsozialismus den Rücken zu kehren. Das vitale Divertimento dokumentiert die Entschlossenheit und den Lebenswillen Bartóks. Als nach dem Zweiten Weltkrieg das so lange unterdrückte ungarische Nationalbewusstsein wieder aufleben konnte, erlebte das Tárogató eine Renaissance. 1966 entstand die Musik für Tárogató und Kammerorchester des in der Bukowina geborenen, später in Wien wirkenden Armin Kaufmann.
Der ungarische Tárogatóspieler Zoltán Erdő wird den Klang dieses Instrumentes nach Altenburg bringen. Es spielt das Philharmonische Orchester Altenburg Gera unter der Leitung von Mateusz Moleda.
Eintrittskarten sind an den Theaterkassen sowie über die Webseite des Theaters erhältlich. Diese sind unter der Rufnummer 0365 8279105 bzw. 03447 585160 sowie über „https://theater-altenburg-gera.de/” erreichbar.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH
Kommentar hinterlassen