UNANGENEHME DISKUSSIONEN ÜBER DAS RENTENEINTRITTSALTER

Deutschland ist hoch verschuldet und abhängig von Krediten. Relevant sind in diesem Zusammenhang die Beurteilungen der Ratingagenturen. Diese mahnen nun Reformen der Rentensysteme in der EU und damit auch in Deutschland an, wie die „Financial Times“ berichtet. Andernfalls droht eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit, was den Zugang zu Krediten erschwert. Deutschland gehört zu den Staaten, in denen die Gesellschaft besonders schnell altert. Das setzt die öffentlichen Finanzen unter Druck. Hinzu kommen gestiegene Zinsen, die einen Mehraufwand für den Schuldendienst bedeuten.

Zuletzt wurde in Deutschland über eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 oder 75 Jahre diskutiert. Das Thema dürfte in Kürze neu aufgegriffen werden. Edward Parker von der Ratingagentur „Fitch“ warnte in der „Financial Times“:

„Je länger die Regierungen das Handeln hinauszögern, desto schmerzhafter werden die Maßnahmen sein.“

Den zahlreichen Rentenbeziehern stehen in dem Umlageverfahren künftig nicht mehr genügend Einzahler gegenüber. Hinzu kommt ein erhöhter Finanzbedarf für das Militär, den Wiederaufbau der Ukraine sowie die Transformation unter dem Stichwort Klimawandel. Die öffentlichen Kassen stehen vor einer enormen Belastung. Durch die Anhebung des Renteneintrittsalters wird die Zahl der Bezugsberechtigten reduziert. Gleichzeitig verkürzt sich die Länge der nichtproduktiven Lebensphase wegen einer höheren Sterblichkeit.

https://www.crctr224.de/en/research-output/discussion-papers/archive/2023/DP410

Denn durch die Erhöhung des Renteneintrittsalter steigt das Sterberisiko mit jedem Jahr, das länger gearbeitet wird. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie des EPoS Research Center der Universität Mannheim und der Universität Barcelona.

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