Im März 2023 sind die deutschen Exporte gegenüber Februar 2023 kalender- und saisonbereinigt um 5,2 %, und die Importe um 6,4 % im Vergleich zum Vormonat gesunken. Das meldet das Statistische Bundesamt. Grund für den Rückgang der Exporte ist die schwächere Nachfrage aus den USA und China sowie anderen EU-Staaten. Zuvor hatte es allerdings deutliche Zuwächse gegeben. Da die Importe noch stärker zurückgingen, bleibt die Außenhandelsbilanz positiv. Die meisten Exporte gingen weiterhin in die USA. Allerdings ist hier ein Rückgang um 10,9 % gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen. Nach China wurden im Vergleich zum Vormonat 9,3 % weniger Warenwerte exportiert. Dagegen stiegen die Exporte in das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland um 1,5 %, und in die Russische Föderation um 1,8 %.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/05/PD23_173_51.html
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. rechnet mit einer Rückkehr des Wachstums und geht von wieder steigenden Zahlen ab dem zweiten Quartal aus. Der gegenwärtige Rückgang wird auf die schwächelnde Weltkonjunktur infolge geopolitischer Risiken, Turbulenzen an den Finanzmärkten, hohe Inflationsraten mit Kaufkraftverlust sowie gestiegene Zinsen zurückgeführt.
Andere Experten blicken pessimistischer in die Zukunft. Sie rechnen mit einer Abwanderung der Industrie sowie einem Technologietransfer — vor allem in die USA, wegen des dortigen Subventionsprogramms. Der Bundesverband der Deutschen Industrie prognostiziert, dass deutsche Unternehmen auch den chinesischen Markt künftig vor Ort bedienen werden, und nicht mehr von Deutschland aus. Laut dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft denkt mittlerweile jeder vierte Mittelständler über eine Abwanderung nach. Als wesentliche Gründe werden hohe und weiter steigende Energiekosten genannt, die übermäßige Bürokratie und der Fachkräftemangel.
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