Dass es sich bei Otto Dix um einen herausragenden Künstler des 20. Jahrhunderts handelt, ist allgemein bekannt. Eine weniger bekannte Tatsache ist jedoch, dass er auch Esperantist war. Esperanto ist eine Plansprache, die der Augenarzt Ludwik Zamenhof 1887 entwickelt hat, um eine Verständigung zwischen den häufig verstrittenen verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen seiner Heimatstadt Bjelostock (heute Białystok/Polen) zu ermöglichen. Eine Delegation des Esperanto-Zentrums der Stadt Herzberg, die seit 2011 den offiziellen Beinahmen „Esperanto-Urbo“ („Esperanto-Stadt“) trägt, wird das Otto-Dix-Haus am 25. April 2023 besuchen, sich über Leben und Werk von Otto Dix informieren und in Austausch über dessen Esperanto-Korrespondenz treten.
Ursprünglich als Internacia Lingvo, also als internationale Sprache bezeichnet, wurde das Pseudonym seines Schöpfers „Doktoro Esperanto“ („Doktor Hoffender“) bald zum Namen der Sprache. Mit dieser neutralen Sprache verband Zamenhof das Ziel einer Völkerverständigung und letztlich den Schlüssel zum Weltfrieden. Dabei sollte diese einfach zu erlernende Sprache, die nur sechszehn grammatikalische Regeln kennt und deren Wortschatz auf romanischen, germanischen und slawischen Sprachen basiert, die Nationalsprachen nicht ersetzen, sondern nur als „lingua franca“, also als Verkehrssprache, dienen.
1908 wurde der Esperanto-Weltbund gegründet. In dieses Jahr fällt auch die Gründung der ersten Esperanto-Gruppe in Gera, die „Grupo Esperantista Gera – Reuss.“ Später sind in Gera sogar mehrere Esperantisten-Gruppen verzeichnet. Noch vor seinem Weggang nach Dresden im Jahre 1910 begann Otto Dix, in Gera Esperanto zu lernen. Diese Studien, die er in Dresden fortsetzte, verbinden ihn mit Helene Jakob, der Tochter seines dortigen Hauswirts, mit der er im ersten Weltkrieg, teils auf Deutsch, teils in Esperanto, aus den Schützengräben heraus korrespondierte. Zahlreiche dieser bemerkenswerten Feldpostkarten befinden sich im Besitz der Kunstsammlung Gera.
Eine Delegation des Esperanto-Zentrums der Stadt Herzberg, die seit 2011 den offiziellen Beinahmen „Esperanto-Urbo“ („Esperanto-Stadt“) trägt, wird das Otto-Dix-Haus am 25. April 2023 besuchen, sich über Leben und Werk von Otto Dix informieren und in Austausch über dessen Esperanto-Korrespondenz treten.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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