Erderwärmung, Klimawandel, Klimakrise — nachdem die Dramatik mit den verwendeten Begriffen immer weiter erhöht wurde, und neuerdings sogar von bald überschrittenen Kippunkten und einer nahenden Katastrophe die Rede ist, gibt es Überlegungen, die Medienkonsumenten noch stärker zu emotionalisieren.
Eine Gruppe von Psychologen hat „Empfehlungen zur Berichterstattung über die Klimakrise“ ausgearbeitet. Redakteure und Journalisten werden darin ermuntert, die Meinung ihrer Hörer, Zuseher und Leser noch stärker zu beeinflussen. Eine Anleitung hierzu ist unter folgender Adresse zu finden:
https://medienleitfaden-klima.de/empfehlungen/
Gemäß den Ausführungen soll die „Klimakrise“ als hochrelevant eingestuft und ständig thematisiert werden. Es wird empfohlen, Gefühle aufzugreifen und diese als angemessene Reaktion auf die Berichterstattung zu würdigen. Dadurch soll die Möglichkeit konstruktiver Verarbeitung und das Erleben von sozialer Verbundenheit gesteigert werden.
Außerdem stellen die Psychologen einen von ihn entworfenen „Klima-Kasten“ vor, wie er beispielsweise bei der Suizidberichterstattung üblich sei. Dieser „Klima-Kasten“ sollte bei Berichten über über Extremwetterereignisse verwednet werden, so die Empfehlung. Folgendes ist im Textfeld zu lesen:
„Der Inhalt dieses Berichts steht mit der menschengemachten Klimakrise in Zusammenhang. Die Auseinandersetzung damit kann belastende Gefühle wie Sorge, Angst, Wut, Trauer und Verzweiflung auslösen. Angesichts der bedrohlichen Lage sind diese Gefühle angemessen und handlungsleitend., um zur Bewältigung der Situation beizutragen. Sie werden von vielen Menschen geteilt. Klimaschutz hat eine gesundheitserhaltende Wirkung und kann wirksam und wohltuend vor allem gemeinsam mit anderen Menschen stattfinden.“
In diesem Feld sollen dann noch zielgruppenspezifische Beispiele und Anlaufstellen genannt werden. Ein ähnliches Werk gibt es seit September 2022 auch in Frankreich. Darin heißt es unter anderem, Hitzewellen sollten beispielsweise nicht mehr mit Fotografien aus dem Freibad bebildert werden, und Medienschaffende sollten bei Sonnenschein nicht unhinterfragt von „schönem Wetter“ sprechen. Die „Charta für Journalismus auf der Höhe des ökologischen Notstands“ ist unter folgender Adresse zu finden:
Kritiker betrachten ein derartiges Vorgehen als Manipulation, die dazu führt, dass das Emotionale zunehmend die Sachlichkeit verdrängt — insbesondere bei jüngeren und weniger gefestigten Menschen. Das könne später zu Handlungen führen, die aus heutiger Sicht völlig irrational seien, so die Einschätzung.
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