Die Umstellung auf emissionsfreie Energie wird einen erheblichen Mehrbedarf an seltenen Metallen und Mineralien zur Folge haben. Bis 2050 müsste die Produktion um fast 500 % steigen. Das ist einem Bericht der Weltbankgruppe zu entnehmen. Darin wird geschätzt, dass für Wind-, Solar- und geothermische Anlagen sowie Energiespeicher über drei Milliarden Tonnen Mineralien und Metalle wie Kobalt, Lithium, Graphit und Nickel benötigt werden.
Die negativen Auswirkungen der Energiegewinnung würden somit von der Luft in den Boden verlagert, schätzen Beobachter ein. Um größere Schäden zu verhindern, wären einschließlich der Rekultivierung weitere energieintensive Eingriffe nötig. Der Bergbau wird als „blinder Fleck“ der grünen Energiewende bezeichnet.
Laut dem Weltwirtschaftsforum wird die Wiederverwertung allein nicht ausreichen, um die benötigten Materialien zu erhalten. Ein Mangel könnte die Kosten für neue Energietechnologien erhöhen. Derzeit seien nicht genügend Metalle in Umlauf. Der Abbau von Neumaterial müsste daher selbst bei Berücksichtigung der Wiederverwertung um fast 500 % steigen.
https://www.weforum.org/agenda/2022/07/3-circular-approaches-to-reduce-demand-for-critical-minerals
Vorgeschlagen wird eine Kreislaufwirtschaft, in der der Besitzer eines Gerätes zu dessen Nutzer wird, zum Beispiel über Mietmodelle. Die Denkweise vom Besitztum soll übergehen zur Inanspruchnahme einer Dienstleistung. Angestrebt werden Mehrfachnutzungen über Leihsysteme. Dabei sollen Benutzerprofile und, etwa für Autos, schlüssellose Entriegelungsfunktionen zum Einsatz kommen. Auch die Haltbarkeit und weitere Verwendung ausrangierter Geräte müsse verbessert werden.
Wegen der immer weitreichenderen Eingriffe, die sich für alle menschlichen Lebensbereiche sowie die Biosphäre abzeichnen, werden die Transformationsvorschläge zunehmend kritisch betrachtet.
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