Im Jahre 1966 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, werden seit Ende der 70er Jahre in den UN-Mitgliedsländern jährliche Aktionswochen rund um den 21. März durchgeführt. Bundesweit stehen die Aktionswochen in diesem Jahr unter dem Motto: „Misch dich ein!“
Auch Gera mischt sich ein und zeigt damit Haltung für ein friedliches und barrierefreies Zusammenleben durch die Veranstaltungen, die zwischen 16. März und 5. April 2023 in Gera stattfinden. Oberbürgermeister Julian Vonarb weiß um die Gefahren von Rassismus und die Auswirkungen auf eine Gesellschaft in einer Kommune:
„Rassismus macht aus einem ‚wir‘ ein ‚die anderen‘ und kann in unvergleichlicher Weise eine Gemeinschaft entzweien. Rassismus stellt eine Gruppe von Menschen über eine andere Gruppe, spricht Menschen anderer Herkunft oder Religion weniger Rechte zu. Das ist auch heute eine aktuelle und große Gefahr in einer vermeintlich aufgeklärten, modernen Gesellschaft. Aus diesem Grund sind Projekte wie die internationalen Wochen gegen Rassismus von großer Wichtigkeit. Sie zeigen die Risiken auf, öffnen den Blick für das Thema und führen wieder zusammen.“
Die regionale Vernetzung von kommunalen Trägern, Sozialverbänden und Vereinen sowie zivilgesellschaftlichen Bündnissen und der Stadtverwaltung Gera ermöglichen wichtige Synergieeffekte und schafft ein starkes Identifikationsgefühl für die Anliegen der Internationalen Wochen gegen Rassismus vor Ort. Ein vielfältiges Programm wurde durch dieses breit aufgestellte Bündnis initiiert: „Die Angebote sollen ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen, um Betroffene zu stärken aber auch um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Die beteiligten Akteure sehen es als Aufgabe an, um auf eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu reagieren. Die Menschenwürde ist für jeden unantastbar“, macht Nicole Landmann als Migrations- und Integrationsbeauftragte deutlich. Kernstück der Veranstaltungsreihe ist die Ausstellung vom 18. März bis 17. April 2023 „Rassismus ist Alltag. Rassismus ist auch dein Problem“, die letztes Jahr schon stattfand, und nun größer aufgestellt werden konnte. In diesem setzen Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Verbände und Behörden durch Plakataufhänge mit Äußerungen Betroffener ein Zeichen gegen Rassismus. „Die Zusammenarbeit der Akteure, die sich mit viel Engagement und Herz für diese Thematik einsetzen, ist beispielhaft und dankenswert“, so Landmann weiter. Der Wohlfahrtsverband hatte zur Umsetzung des Programms Fördergelder über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ erhalten.
Folgende Höhepunkte sind für die Internationalen Wochen gegen Rassismus geplant:
Arabisch-deutscher Theater-Workshop mit Aufführung
Vom 3. bis 5. April 2023 findet von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr in der Theaterfabrik, Clara-Zetkin-Straße 1, das Einüben zweisprachiger Szenen statt. Maren Barinow und Majed Ebraheem leiten den Mitmachkursus. Unter „theaterfabrik@theater-altenburg-gera.de“ können sich Interessenten anmelden. Die Aufführung ist für den 5. April 2023 um 16.30 Uhr geplant.
Die Flucht kann jeden Treffen
Am 16. März 2023 lädt der Interkulturelle Verein zu einer Veranstaltung in die Räume des Jugendclubs Jumpers, Kastanienstraße 3 in Lusan, ein: Es werden bewegende Geschichten von Menschen mit Fluchterfahrungen erzählt, und es gibt Zeit für Austausch und Begegnung.
Sehen, lachen, denken – Kurzfilm-Satiere gegen Rechtsradikalismus
Am 25. März 2023 um 16 Uhr und um 18 Uhr findet in Kooperation mit der Otegau Gera eine 50-minütige Kurzfilmreihe für Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene im Comma-Kino, Heinrichstraße 47, statt.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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