In der 1974 veröffentlichten Erzählung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ rekapituliert Heinrich Böll vier Tage im Ausnahmezustand einer jungen Frau: Katharina Blum lernt auf einer Party einen Mann kennen, verbringt mit ihm eine gemeinsame Nacht und findet sich am nächsten Morgen plötzlich im Mahlwerk von Sensationspresse und Obrigkeit wider. Sie steht unter dem Verdacht, dem polizeilich gesuchten Ludwig Götten zur Flucht verholfen zu haben. Polizei und Medien stürzen sich auf sie. Liebe, Flucht, ein kostspieliger Ring, eine junge, unschuldige Schönheit, unbekannte Herren – der Stoff, aus dem Front-Page-Stories gemacht werden. Am Ende wird Katharina so weit getrieben, dass sie zur Waffe greift.
Das Stück ist nun erstmals unter dem Titel „Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“ am Freitag, den 10. März 2023, um 19.30 Uhr im Großen Haus Gera zu erleben. Die Inszenierung der Regisseurin Johanna Hasse zeigt die als Pamphlet gedachte Erzählung des Schriftstellers Heinrich Böll gegen die Beschränkung des Menschen bzw. der Frau auf gesellschaftlich definierte Geschlechter- und Rollenklischees sowie gegen Sexismus in der Gesellschaft. Sie betont das Recht auf Menschenwürde und unterstreicht, wie wichtig eine differenzierte mediale Berichterstattung fernab von plumpen Diffamierungen für den einzelnen Menschen ist.
Das Schauspiel ist erneut zu erleben am Sonntag, den 12. März 2023 um 14.30 Uhr, am Freitag, den 17. März 2023, um 19.30 Uhr, am Dienstag, den 21. März 2023, um 10 Uhr, sowie am Samstag, den 25. März 2023, um 19.30 Uhr. Aufgeführt wird es jeweils im Großen Haus Gera.
Eintrittskarten sind an den Theaterkassen sowie über die Webseite des Theaters erhältlich. Diese sind unter der Rufnummer 0365 8279105 bzw. 03447 585160 sowie über „https://theater-altenburg-gera.de/” erreichbar.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH
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