DAS MOSAIK VON HANNES HEGEN

Am Mittwoch, den 8. März 2023, 19.30 Uhr, ist Bernd Lindner zu Gast in der Geraer Bibliothek. In einem Buchgespräch widmet er sich dem legendärem Mosaik, seinem Erfinder Johannes Hegenbarth und dem Comic als solchem in der ehemaligen DDR.

Der eine schwarz-, der zweite blond- und der gritte rothaarig. So tauchten Dig, Dag und Digedag im Dezember 1955 erstmals auf dem Titelblatt der Zeitschrift Mosaik auf. Der einzigen, durchgängigen Comic-Heftreihe, die in der DDR erschienen ist. Von nun an sollten die Digedags, wie sie alle nannten, treue Begleiter von Generationen im Osten Deutschlands werden. Sie streiften mit ihnen durch Raum und Zeit, besuchten das alte Rom und ferne Galaxien, das Mittelalter ebenso wie den Wilden Westen, und ließen damit die muffige, enge DDR ebenso weit hinter sich wie auch deren staatlich gelenkte Pressezensur.

Der Mann, der dies fertigbrachte, war allen nur unter dem Pseudonym Hannes Hegen bekannt. Eigentlich hieß er Johannes Hegenbarth, fand über das Kunsthandwerk und die Pressekarikatur zu seinen Bildergeschichten rund um die Digedags. Obwohl die Heftreihe lediglich 20 Jahre unter seiner Regie erschien — die Zeitschrift gibt es noch immer — ist das „Mosaik von Hannes Hegen“, ebenso wie ihr Schöpfer, bis heute eine Legende. Hegens Traumfabrik beglückte nicht nur die DDR, sondern überlebte das Land um viele Jahrzehnte.

Bernd Lindner, geboren 1952 in Lutherstadt Wittenberg, ist Kulturhistoriker und Kultursoziologe. Johannes Hegenbarth lernte er 2009 persönlich kennen, führte er mit dem Künstler intensive Gespräche über dessen Leben und Werk. Daraus entstand die autorisierte Biografie „Die drei Leben des Zeichners Johannes Hegenbarth“, erstmals erschienen im Jahre 2015. Lindner ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zur Zeitgeschichte, bildenden Kunst und Kunstrezeption, Fotografie sowie Populär- und Alltagskultur.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*