ERSTER GROSSABSCHNITT DER WIESESTRASSE FERTIGGESTELLT

Der erste Großabschnitt des Bau- und Sanierungsprojektes Wiesestraße ist fertiggestellt. Insgesamt 18,6 Millionen Euro kostete die grundhafte Erneuerung. Begonnen wurde im August 2019. Der Bereich von der Karl-Marx-Allee bis zur Arminiusstraße wurde hierzu in mehrere kleinere Abschnitte unterteilt. Die Arbeiten im zweiten Abschnitt werden 2024 beginnen.

Die Sanierungsarbeiten am ersten Trassenabschnitt der Wiesestraße sind abgeschlossen. Am 17. Februar 2023 wurden die letzten Absperrungen der Baustelle zurückgebaut und die Straße wieder für den Verkehr freigegeben. Oberbürgermeister Vonarb erklärte:

„Die Neugestaltung der Wiesestraße ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Stadtentwicklung. Sie wertet nicht nur Debschwitz als Lebens-, Wohn- und Gewerbestandort deutlich auf, sondern zeigt auch, was die Stadt trotz angespannter Haushaltslage zu leisten vermag.“

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 18,6 Millionen Euro, wobei 75 % vom Freistaat Thüringen gefördert werden. Die Umsetzung des Projekts sei vor allem dank der guten Kooperation aller am Projekt beteiligten Akteure gelungen. Hierzu führt der Oberbürgermeister aus:

„Die Sanierung der Wiesestraße ist eine Gemeinschaftsleistung der GVB, der Stadtverwaltung, des Zweckverbandes Mittleres Elstertal sowie der Energieversorgung EGG und der Deutschen Telekom, die in den vergangenen Jahren viel Zeit und Herzblut investiert haben, um die Wiesestraße zu einem Aushängeschild moderner Infrastruktur zu machen. Mein Dank gilt gleichermaßen allen Anwohnern und Gewerbetreibenden, die die Zeit der Bauarbeiten und die damit einhergehenden Beeinträchtigen mit viel Geduld ertragen haben.“

Michael Sonntag, Dezernent für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt fügt hinzu:

„Die Wiesestraße wird uns als Bauprojekt noch einige Jahre begleiten. Doch mit jeder Etappe kommen wir unserem großen Ziel wieder einen Schritt näher: Entlang dieser Hauptverkehrsachse der Stadt soll ein modernes, urbanes Lebensumfeld entstehen, in dem durch einen attraktiven ÖPNV alle Voraussetzungen für eine flexible und nachhaltige Form der Mobilität gegeben sind.“

Der Startschuss für den ersten Trassenabschnitt fiel im Juli 2019 und nahm insgesamt rund dreieinhalb Jahre Zeit in Anspruch. In dieser Zeit wurde der Bereich zwischen der Karl-MarxAllee und der Arminiusstraße grundhaft erneuert. Der insgesamt 795 Meter lange Trassenabschnitt wurde für die Baumaßnahme in drei Teilstücke untergliedert, in denen jeweils zunächst die unterirdische Infrastruktur modernisiert wurde. Zu dieser gehören der Abwasserkanal, die Trinkwasserleitungen sowie die Trinkwasser- und AbwasserHausanschlüsse, Leitungssysteme für die Gas- und Stromversorgung sowie die Telekommunikationsanlagen. Anschließend stand die Erneuerung der Gleisanlage für den Straßenbahnbetrieb auf dem Programm. Neben insgesamt 800 Meter neu verlegten Doppelgleisen wurden auch die Bahnstromkabel neu verlegt und die Oberleitungsanlage modernisiert. Auf einer Länge von rund 1200 Metern wurde diese komplett neu als Kettenwerkfahrleitungsanlage errichtet. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde auch das Gleichstromunterwerk in der Hainbergstraße ertüchtigt und mit neuen elektrischen Schaltanlagen ausgestattet, sodass es technisch nun wieder auf dem neuesten Stand ist. Abschließend wurde der Fahrbahnbelag erneuert.

Dank der Verwendung von hochwertiger und innovativer Baumaterialien wird der Verkehrslärm künftig deutlich reduziert. Der verwendete Fahrbahnbelag aus Gussasphalt sorgt dafür, dass Fahrzeuge künftig leiser durch die Straße rollen. Das laute Poltern und Klappern, das durch die alten Gleiseindeckplatten verursacht wurde, ist damit Geschichte. Gleiches gilt für die Straßenbahn: Auch sie ist künftig leiser in der Wiesestraße unterwegs. Möglich wird dies durch das neu eingesetzte Dämpfungssystem unter der Gleisanlage, das Lärm und auch Vibrationen gleichermaßen verringert. Ronny Röder, Projektleiter der Gesamtmaßnahme, erklärt:

„Die größte Herausforderung für die Mitarbeiter der Baustelle bestand dabei im Bauen unter rollendem Verkehr. Da die Straßenbahn ihren regulären Fahrbetrieb beibehalten hat, mussten die Bauarbeiten immer wieder unterbrochen werden. Im eingleisigen Bereich geschah dies zur Hauptverkehrszeit alle zweieinhalb Minuten, was bei den Mitarbeitern stets höchste Konzentration und Präzession verlangte. Zudem wurde während der dreieinhalb jährigen Bauzeit sichergestellt, dass alle Häuser und vor allem auch Geschäfte jederzeit erreicht werden konnten, was für die Baustelle zusätzliche Herausforderungen mit sich brachte.“

Der neue Untergrund soll zudem einen schnelleren und störungsfreieren ÖPNV-Betrieb ermöglichen: Die Fahrzeiten werden nicht nur kürzer, auch die Pünktlichkeit der Straßenbahnen soll dadurch gesteigert werden. Mit der innovativen Belagsbauweise sollen künftig deutlich weniger Wartungs- und Instandhaltungskosten für die Straßenbahnanlage anfallen. Durch den neu gestalteten Parkraum wird zudem das Parken und Wenden für PKW und den Lieferverkehr in der Wiesestraße erleichtert. Gleichzeitig verhindert die Trennung der höhergelegenen Park- und Gehwegflächen von der Straße, dass die Straßenbahn durch parkende Fahrzeuge behindert wird. GVB-Geschäftsführer Thorsten Rühle erläutert

„Ein funktionierender Nahverkehr mit adäquater Infrastruktur ist für eine lebenswerte Stadt wie Gera unverzichtbar. Ziel unserer Baumaßnahme war es, die Leistungsfähigkeit der Trasse langfristig zu erhalten, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und den Komfort für die Fahrgäste weiter zu verbessern. Eine Maßnahme in dieser Größenordnung wäre allein durch einen Verkehrsbetrieb nicht machbar und ist nur mit der Unterstützung und Förderung des Freistaates möglich.“

Insgesamt wurden zirka 7200 Quadratmeter Gehwege und Parkstreifen saniert, wobei hier auch das Thema Barrierefreiheit berücksichtigt wurde. Neben den Gehwegen wurde auch die Haltestelle „Oststraße“ komplett erneuert, um Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, das Reisen zu erleichtern. Hierfür wurde auch eine elektronische Fahrgastinformationsanzeige installiert, die in Echtzeit über den Fahrplan oder auch aktuelle Hinweise Auskunft gibt. Gleichzeitig werde durch das Gesamtprojekt Verkehrsfluss und Verkehrssicherheit in Debschwitz auf ein neues Niveau gestellt. Ein weiterer Schwerpunkt des ersten Bauabschnittes war die Kreuzung Haeckelstraße/Debschwitzer Straße, die komplett neu gestaltet wurde. Ziel war es dabei, in diesem Bereich den Verkehrsfluss durch eine optimierte Straßenführung zu verbessern. Dazu gehört auch der neue Fußgängerüberweg.
Ein Trassenabschnitt abgeschlossen, zwei weitere werden folgen: Im zweiten Schritt steht die Erneuerung des Gleisdreiecks in Lusan auf dem Programm. Die planerischen Vorbereitungen hierfür laufen bereits. Ende Januar haben die Mitglieder des Stadtrates mit Beschluss des Haushaltsplanes für 2023 auch die finanziellen Voraussetzungen geschaffen. Die bauliche Umsetzung soll Mitte 2024 beginnen und nach aktueller Planung bis Ende 2026 abgeschlossen werden. Als letzte Etappe schließt sich dann die grundhafte Erneuerung der restlichen Wiesestraße an, die sich von der Arminiusstraße bis zur Uhlstraße erstreckt.

Folgende Unternehmen waren mit der Ausführung der Baumaßnahmen beauftragt: Arge Strabag Rail GmbH und GP Verkehrswegebau GmbH für den Gleisbau, Strabag Gruppe Gera mit dem Straßen- und Tiefbau, SPL Powerlines Germany GmbH mit den Fahrleitungsanlagen, Sécheron Hasler GmbH mit der Bahnstromanlage und dem Unterwerk Hainbergstraße, Stührenberg GmbH mit der technischen Ausrüstung für Lichtsignalanlagen sowie Elektro Schöppe mit der technischen Ausrüstung Beleuchtung.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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