WELCHE VERBINDUNGEN SIND RELEVANT?

Louis Klamroth moderiert die Sendung „Hart aber fair“. (Bild: Bildschirmfotografie)

Die Leitmedien sind weniger unabhängig und neutral, als es auf dem ersten Blick scheint. Die Frage, ob der eigene Standpunkt und das öffentlich akzeptierte Meinungsspektrum gezielt beeinflusst werden, beschäftigt zunehmend die Leser, Hörer und Zuschauer.

Wegen seiner Beziehung mit Luisa Neubauer von der Protestbewegung „Fridays for Future“, steht der neue Moderator der Sendung „Hart aber fair“, Louis Klamroth, weiter in der Kritik. Den möglichen Interessenkonflikt hatte er vor Unterzeichnung seines neuen Vertrages nicht angegeben. Den Westdeutschen Rundfunk informierte er erst, nachdem dieser ihn im August 2022 als Nachfolger von Frank Plasberg bekanntgegegen hatte. Teile des Rundfunkrates sind der Ansicht, dass gegen die Compliance-Regeln des WDR verstoßen wurde. Berufliches und Privates müssten strikt voneinander getrennt werden; Klamroth habe seinen Arbeitgeber zu spät informiert, so der Vorwurf.

Frank Plasberg moderierte die Sendung „Hart aber fair“ bis November 2022, und damit 22 Jahre lang. Die erste mit Louis Klamroth wurde am 9. Januar 2023 ausgestrahlt. Zuvor hatte dieser für die ProSiebenSat.1 Media SE gearbeitet, dort aber nicht die erwarteten Einschaltquoten erreicht.

Die Mehrheit der Zuschauer sieht Verbindungen wie diese als problematisch an. Unlängst ist auch Michael Stempfle in die Schlagzeilen geraten. Der SWR-Journalist hat sich in Kommentaren übermäßig positiv zu Boris Pistorius geäußert. Nachdem dieser das Amt des Bundesverteidigungsministers übernommen hatte, ernannte er Stempfle zu seinem Pressesprecher. Andere Verbindungen sind weitaus bedeutender, stehen aber weniger im Fokus. So ist Stefan Kornelius, Leiter des Ressorts Politik der Süddeutschen Zeitung, auch tätig für das „Aspen Institute“, einer US-amerikanischen Denkfabrik mit Sitz in Washington, der „Deutschen Atlantischen Gesellschaft“, dem „American Institute for Contemporary German Studies“ (AICGS), dem Verein „Atlantik-Brücke“ sowie der „Bundesakademie für Sicherheitspolitik“. Etliche weitere Journalisten sind ebenfalls in einflussnehmenden Organisationen aktiv.

Viele Vernetzungen sind der Öffentlichkeit nicht bekannt, könnten aber erklären, wie die Kreationen der Denkfabriken zu den Konsumenten gelangen und deren Handeln beeinflusst.

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