Am Samstag ist in Gera das Schauspiel „Hitlers Ziege und die Hämorrhoiden des Königs“ zu erleben. Die Oper „Hoffmanns Erzählungen“ folgt am Sonntag.
Gera
Laut einem Spielgefährten soll Adolf Hitler in seiner Kindheit von einer bissigen Ziege entmannt worden sein — eine Verstümmelung mit massiven psychohistorischen Auswirkungen für den Knaben sowie die gesamte Weltgeschichte. Bereits Voltaire schrieb, der Kammerdiener von Friedrich dem Großen habe seinem Herrn „in mehr als einer Weise zur Aufmunterung“ gedient — was die Forschung jahrzehntelang unter den Tisch fallen ließ, als täte diese Information der historischen Persönlichkeit irgendeinen Abbruch. Diese und andere Gerüchte um die sexuelle Orientierung und Vorlieben, der beiden Männer, die, jeder auf seine Weise, die deutsche Geschichte nachhaltig geprägt haben, verarbeitet Autor und Filmemacher Rosa von Praunheim in seiner zwischen Farce und Trash oszillierenden musikalischen Revue, die das Theater Altenburg Gera am Samstag, den 21. Januar 2023, um 19.30 Uhr in der Bühne am Park Gera präsentiert. Das Urgestein der deutschen LGBTQ-plus-Bewegung exerziert die Themen darin genüsslich wie derb bis tief unter die Gürtellinie durch und entzaubert quasi nebenbei Mythen und Legende neurechter Populisten. Eine Einführung in das Stück mit Chefdramaturgin Dr. Sophie Oldenstein findet in der Kantine der Spielstätte Bühne am Park ab 19 Uhr statt.
Schon seit langem ist der Dichter Hoffmann auf der Suche nach der wahren Liebe. In der Primadonna Stella glaubt er sie endlich gefunden zu haben. Doch die kapriziöse Dame ist kein Kind von Traurigkeit. Während sie sich also in der Oper feiern lässt, ertränkt Hoffmann seinen Kummer in Alkohol. Je mehr die Becher kreisen, desto mehr steigert er sich in die Erinnerungen an seine letzten drei Liebesabenteuer hinein und erzählt uns die Geschichten von der Puppe Olympia, der Sängerin Antonia und der Kurtisane Giulietta …
Dem deutsch-französischen Komponist Jacques Offenbach war es nicht mehr vergönnt, die Uraufführung der Oper mitzuerleben, die einmal als Krönung seines Lebenswerkes gelten sollte – er starb nur wenige Monate vor ihrer Uraufführung. Beim Publikum erfreut sich hingegen das auf verschiedenen Erzählungen aus der Feder E. T. A. Hoffmanns basierende Werk, in dem Offenbach meisterhaft Miniaturversionen der französischen (Olympia), der deutschen (Antonia) und der italienischen Oper (Giulietta) einander gegenüberstellt, seit jeher großer Beliebtheit. In einer Inszenierung von Generalintendant Kay Kuntze ist „Hoffmanns Erzählungen“ am Sonntag, den 22. Januar, um 14.30 Uhr im Großen Haus Gera zu erleben.
Altenburg
Fernöstliche Klänge und berührende Tanzmomente, all das vereint der zweiteilige Ballettabend „Erzählte Erinnerungen“ am Samstag, den 21. Januar 2023, um 19.30 Uhr im Theaterzelt Altenburg. Im ersten Teil der Ballettproduktion erzählt Tänzerin Yuri Hamano aus Gera in ihrer choreografischen Arbeit von der Malerin Uemura Shoen. Der Künstlerin gelang es, sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als erste Frau in der Kunstwelt Japans zu etablieren. Im zweiten Teil verarbeitet die Leipziger Tänzerin Yi Liu die Erinnerungen ihrer Eltern, die aus Taiwan stammen, das in einem historischen Konflikt mit der Volksrepublik China steht.
Der Polit- und Beziehungsthriller „Stützen der Gesellschaft“ feiert am Sonntag, den 29. Januar, um 18 Uhr im Theaterzelt Altenburg Premiere. In diesem Zusammenhang findet am Sonntag, den 22. Januar, um 11 Uhr ein Theaterfrühstück statt. Die Schauspieler Thorsten Dara, Sebastian Schlicht und Marie-Luis Kießling werden Kostproben aus dem Stück präsentieren. Zudem werden Chefdramaturgin Dr. Sophie Oldenstein und Schauspieldirektor Manuel Kressin weitere Einblicke in die Inszenierung geben. Der Eintritt ist frei.
Wie ein Heiratsantrag und ein Jubiläum gänzlich aus dem Ruder laufen können, zeigt das Schauspielensemble am Sonntag, den 22. Januar, um 18 Uhr im Theaterzelt Altenburg. Der humorvolle Doppelabend mit Kurzgeschichten des russischen Schriftstellers Anton Tschechow, die als kurzweilige Einakter zu erleben sind, verspricht jede Menge Situationskomik, Slapstick und Wortwitz.
Die geltenden Zugangsbeschränkungen und Regeln können telefonisch und vor Ort erfragt werden. Eintrittskarten sind an den Theaterkassen sowie über die Webseite des Theaters erhältlich. Diese sind unter der Rufnummer 0365 8279105 bzw. 03447 585160 sowie über „https://theater-altenburg-gera.de/” erreichbar.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH
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