GUTE GRÜNDE FÜR DIE ABLEHNUNG DER „GENDERGERECHTEN SPRACHE“

Eine Mehrheit der Deutschen macht sich die sogenannte geschlechtergerechte Sprache nicht zu eigen. Ebenso wird in den meisten neu erschienenen Büchern darauf verzichtet, teilweise begründet mit einer besseren Lesbarkeit.

Die breite Ablehnung ist nachvollziehbar, obgleich eine Minderheit über Medien und sonstige Veröffentlichungen den Eindruck vermitteln will, diese Sprachformen seien inzwischen mehrheitlich anerkannt. Das Genus bzw. grammatikalische Geschlecht muss nicht mit dem biologischen übereinstimmen — dessen sind sich die Nutzer der deutschen Sprache allesamt bewusst. Demzufolge werden hinter dem generischen Maskulinum nicht überall Männer vermutet. Auch vor einem Gegenstand kann ein männlicher Artikel stehen, ohne dass Frauen dadurch eingeschüchtert werden. Manchmal entsteht sogar der Eindruck, die neuen Formen seien erste Versuche, die Geschlechter männlich und weiblich irgendwie aus der Sprache verschwinden zu lassen.

Schrift und Schreibungen sind zudem historisch gewachsen, da sie immer von der älteren Generation auf eine sehr junge übertragen werden und somit auch prägend wirken. Mit ihr werden bisherige Lebenswelten und Erfahrungen mitgegeben, um der neuen Generation einen Ausgangspunkt für die eigene Orientierung zu geben. Fehlt dieser, zum Beispiel weil die Sprache nach einer Wunschvorstellung gestaltet ist und etwas in der Gesellschaft nicht vorhandenes abbildet, wird die eigene Identität eine niemals endende Suche werden — mit fatalen Folgen.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wird ebenfalls gegen die geschlechterneutrale Sprache argumentiert. In einem Artikel vom 26. November 2022 ist zu lesen, der ideologische Fehlschluss bestehe in der Annahme, das Denken könne durch die Sprache verändert werden. Tatsächlich verhalte es sich umgekehrt. Erst ein verändertes Denken oder beispielsweise neue Errungenschaften könnten eine neue Sprache hervorbringen. Das Gendern sei nur eine neue Art der Diskriminierung, so die Feststellung der Autorin, die auch eine spaltende Wirkung beschreibt.

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