Infolge der zurückgegangenen Temperaturen ist der Gasverbrauch in Deutschland gegenüber der Vorwoche um fast 28 % gestiegen. Das teilt die Bundesnetzagentur mit. Allerdings lag der Gesamtverbrauch in der 46. Kalenderwoche unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier Jahre. Die Gasspeicher in Deutschland haben inzwischen einen Füllstand von 98,79 % erreicht. Auf dem europäischen Spotmarkt sind die Gaspreise wegen der höheren Nachfrage nun gestiegen.
Das Energieunternehmen „Qatar Energy“ hat ein Abkommen über Flüssiggaslieferungen nach Deutschland geschlossen. Ab dem Jahre 2026 sollen jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen geliefert werden, über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren. „Qatar Energy“ wird das Gas an das US-Unternehmen „Conoco Phillips“ verkaufen, welches es dann weiter nach Brunsbüttel liefern soll. Mit dieser Liefermenge können etwa 3 % des jährlichen Gasbedarfs gedeckt werden. Über den Preis ist nichts bekannt.
Derzeit befinden sich die Großhandelspreise für Erdgas auf einem historisch hohem Niveau und zeigen hier auch eine hohe Volatilität. Erwartet wird eine ähnliche Entwicklung wie bei den Ölpreisen.
Unterdessen prognostizieren Experten, dass der Ölpreis nach dem Winter 2022/2023 zunächst auf 70 US-Dollar je Fass fallen wird. Um den Preisrückgang einzubremsen, hatte die Organisation der erdölexportierenden Länder, Opec plus, bereits am 7. Oktober 2022 beschlossen, die Erdöl-Fördermenge um bis zu zwei Millionen Barrel pro Tag zu reduzieren. Ein weiteres Treffen der Opec plus ist für 4. Dezember 2022 geplant. Am 29. November 2022 kostete ein Fass der Sorte WTI gegen Mittag 79,04 US-Dollar. Für die Sorte Brent wurden 85,39 US-Dollar verlangt. Das ist der niedrigste Stand seit Dezember 2021. Seit dem Zwischenhoch vom 7. Dezember 2022 war ein deutlicher Preisrückgang zu beobachten. Inzwischen ist wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Mit einer höheren Öl-Nachfrage wird gerechnet, wenn China im kommenden Frühjahr die Corona-Restriktionen lockert. Die Verteuerung dürfte aber moderat ausfallen. Allgemein wird bei einem nachlassendem Wirtschaftswachstum mit sinkenden Preisen gerechnet.
Die G-7-Gruppe plant, den Seetransport von Erdölprodukten und Rohöl aus Russland weltweit nur noch dann zu ermöglichen, wenn das Öl unter einem bestimmten Preis gekauft wurde. Eine konkrete Festlegung hierzu gibt es bislang noch nicht; ins Auge gefasst wird ein Preis zwischen 65 und 70 Dollar je Fass. In Kraft treten soll der Preisdeckel Anfang Dezember 2022, wenn auch das Importembargo gegen russisches Öl beginnt. Nach Darstellung der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sollen mit der Ölpreisobergrenze die Einnahmen Russlands verringert und die globalen Energiemärkte stabil gehalten werden. Die EU-Kommission hatte ein weiteres Sanktionspaket vorgeschlagen, welches die Rechtsgrundlage für einen Preisdeckel für Ölimporte aus Russland und weitere Importbeschränkungen im Wert von sieben Milliarden Euro beinhaltet.
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