USA STELLEN SICH AUF HARTEN WETTBEWERB EIN

Obgleich zuletzt der Anschein eines sich sich bessernden Verhältnisses entstand, werden die Spannungen zwischen den USA und China in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit zunehmen. Der Rivale im Osten bereitet den USA immer größere Sorgen. China strebt nach mehr internationalem Einfluss, während die USA weiterhin nach dem Motto „America First“ vorzugehen scheinen. Beide Mächte kämpfen um die Vorherrschaft. Es droht ein Konflikt, wenn immer mehr gegensätzliche Interessen aufeinandertreffen.

US-Präsident Joseph Biden kam am 14. November 2022 mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping zu einem fast dreistündigen Meinungsaustausch zusammen. Es ist das erste Treffen beider Politiker seit dem Amtsantritt von Biden. Beide sprachen jedoch schon im Jahre 2017 beim Weltwirtschaftsforum in Davos miteinander. Nach Angaben des Weißen Hauses stellen sich die USA auf einen harten Wettbewerb mit China ein, wollten aber keinen Konflikt suchen. Biden drängt auf klare Regeln im bilateralen Handel und will über „rote Linien“ sprechen. China hatte den USA vorgeworfen, den Aufstieg der Volksrepublik in der Welt zu behindern.

Die Militarisierung der Asien-Pazifik-Region geht indessen weiter voran. An der Übung „Rapid Pacific 2022“ beteiligte sich auch die Bundeswehr. Der Konflikt in Europa wird für die USA früher oder später zweitrangig sein. Für den US-Präsidenten dürfte es ohnehin schwieriger werden, Zustimmung für die weitere Militarisierung der Ukraine zu erhalten. Im Senat werden zwar weiterhin die Demokraten dominieren, so wie es sich nach den Zwischenwahlen andeutet, doch das Repräsentantenhaus bleibt wohl mehrheitlich den Republikanern.

Wirtschaftspolitisch schaffen die USA derzeit Bedingungen, welche zur Abwanderung europäischer Unternehmen führen. Im September 2022 verabschiedete der Kongress ein Gesetz zur Förderung klimaschonender Investitionen. Vorgesehen sind Steuererleichterungen und Subventionen für Hersteller von Batterien und Elektrofahrzeugen. Dadurch könnte es zu Standortverlagerungen in die USA kommen. Die allgemeinen Kostensteigerungen in Europa sowie die Ausweitung der CO₂-Bepreisung dürften ein weiterer Grund sein. Hier werden auch die unterschiedlichen Strategien in der sogenannten Klimapolitik deutlich. Während die USA auf Förderung setzen, werden in Europa die Energieträger verteuert und komplizierte Umverteilungssysteme geschaffen.

Inzwischen sorgt auch die FED mit ihrer Zinspolitik für eine Aufwertung der USA als Unternehmensstandort. Die Inflation dürfte dort nun schneller zurückgehen und den US-Dollar wieder attraktiver machen. Gleichzeitig fließt Kapital zu, welches später für neue und deutlich günstigere Kredite verwendet werden kann. Insgesamt entsteht der Eindruck, als sammelten die USA derzeit Kraft, um später gestärkt den Rivalen China angehen zu können.

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