LIEFERROBOTER BALD IN GERA IM EINSATZ

Die Stadt Gera geht mit einem neuen Projekt einen weiteren Schritt Richtung innovativer Mobilität in der Zukunft: Am 7. November 2022 fand in den Räumen der TAG Wohnen die Auftaktveranstaltung für den Einsatz eines neuartigen Lieferroboters statt. Neben Vertretern von der TAG Wohnen, der Stadtverwaltung Gera, der TU Freiberg sowie der Hochschule Schmalkalden, waren unter anderem der Seniorenbeauftragte der Stadt Gera, Günther Domkowsky, der Verkehrspsychologe Felix Wilhelm Siebert von der Technischen Universität Dänemark (DTU), sowie der Vorsitzende des Behindertenverbandes des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, Jürgen Schmidt, anwesend. Dieses Kompetenzteam bringt somit ein Höchstmaß an Erfahrung und wissenschaftlicher Grundlagen mit, um ein visionäres Projekt wie dieses zielgruppenorientiert und passgenau zu begleiten.

Die Mobilität der Zukunft orientiert sich in Gera und im Raum Ostthüringen im starken Maße auch an den Bedürfnissen älterer Menschen. Mit dem anwendungsnahen Projekt soll erforscht werden, wie die „letzte Meile Problematik“ im Bereich der Warenzustellung durch bodengebundene Technik gelöst werden kann und wie Passanten im Testbetrieb im öffentlichen Raum auf solche Lösungen reagieren. Die Erprobung soll unter verschiedenen Witterungssituationen und zu verschiedenen Tageszeiten erfolgen. Ein solcher Roboter ist ausgestattet mit Sensoren und Kameras zur Erfassung der Umgebung, sowie zur Erfassung der Daten der Mensch-Roboter-Interaktion. Diese neuartige Technologie wird auch auf den Straßen in Freiberg erprobt. In Gera soll ein zweiter seines Typs planmäßig im März zum Einsatz kommen. Die Testfahrten werden immer durch zwei Studenten der Hochschule Schmalkalden betreut und dauerhaft überwacht. Breite Unterstützung erhält das Projektteam vom Thüringer Umweltministerium und dem Thüringer Verkehrsministerium. Mit einer Summe von rund 100’000 Euro wird die Umsetzung zudem durch das Förderprogramm „mfund“ vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Rico Trost, Leiter des Amtes für Zentrale Steuerung, erklärt hierzu:

„Die frühzeitige Beteiligung des städtischen Seniorenbeauftragten und Vertretern des Seniorenbeirates war uns besonders wichtig. Bei uns ist das Morgen in Bezug auf die demografische Entwicklung schon heute. Daher ist Gera der ideale Ort zur Erprobung dieser für die Wissenschaft relevanten Fragestellungen. Wir unterstreichen nach EMMA damit abermals unsere Intention, Ort zur Erforschung und Erprobung zukünftiger Mobilitätslösungen sein zu wollen. Ein Fokus der Untersuchungen liegt auf der Erforschung des Nutzungs- und Anwendungsverhalten. Die beste Technologie nützt nichts, wenn sie nicht angenommen wird.“

Dieses koordiniert federführend das Projekt und pflegt Kooperationen zu Netzwerkpartnern, die Technologien der Mobilität der Zukunft initiieren.

Als Ergebnis soll nach dem Einsatz, der in Gera rund sechs Monate geplant ist, ausgewertet und abgeleitet werden, wie Lieferroboter technisch und optisch ausgestattet werden müssen, damit sie sich im öffentlichen Raum einfügen und auch für Nutzer einen Mehrwert darstellen. Trost führt weiter aus:

„Wir leisten damit in Gera einen weiteren wichtigen Beitrag zur Erprobung neuer Mobilitätslösungen, welche mittelfristig den Alltag vieler Menschen, insbesondere für Seniorinnen und Senioren, aber auch für Menschen mit Behinderung, erleichtern sollen.“

In den nächsten Monaten wird das Projekt weiter vorbereitet, die Roboter finalisiert, die rechtlichen Voraussetzungen mit den Genehmigungsbehörden geklärt, begleitendes Infomaterial erstellt und die ab März startenden Versuche in Gera geplant. In den vergangenen Monaten wurden bereits in Zusammenarbeit mit dem Amt für Tiefbau und Verkehr der Stadt Gera und mit finanzieller Unterstützung durch die TAG Wohnen die baulichen Voraussetzungen geschaffen. So wurde z. B. eine notwendige Bordstein- und Gullideckelabsenkung im Bereich Eichenstraße/Ecke Ahornstraße vorgenommen – ein weiterer durch das Projekt erzielter dauerhafter Mehrwert für die Bewohner vor Ort.

Wie schon bei vergangenen Mobilitätsprojekten ist die TAG Wohnen ein starker Partner vor Ort. Claudius Oleszak, Regionalleiter für Thüringen bei der TAG Wohnen zeigt die Bedeutung des Vorhabens auf: 

„In unserem Wohnquartier in Gera-Lusan können wir ein wahres Zukunftsprojekt starten. Als Wohnungsunternehmen sehen wir uns heute nicht mehr nur als reiner Vermieter von Wohnungen. Durch gesellschaftliche Trends und veränderte Bedürfnisse werden wir in unseren Quartieren zum Lebensdienstleister, denn wohnen hört nicht an der Haustür auf.“

Vor den eigentlichen Tests in Lusan ist eine Informationsveranstaltung im Frühjahr 2023 geplant, in der zusammen mit den Projektpartnern die Bürger vor Ort informiert werden.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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