Der Verkehrsversuch im Geraer Stadtzentrum, bei dem die Rudolf-Diener-Straße oberhalb der Schloßstraße vom 5. bis zum 30. September 2022 für den Fahrzeugverkehr gesperrt wurde, hat Wirkung gezeigt: Im Bereich zwischen der Schloßstraße und der Amthorstraße ging der motorisierte Verkehr um 66,5 % zurück. Die Werte wurden dabei mit Hilfe von Verkehrszählgeräten erfasst, wobei die Anzahl der Fahrzeuge, die den Gustav-Hennig-Platz im durchschnittlichen Tagesverkehr passierten, erfasst wurden. Zudem wurde in mehreren Verkehrsbeobachtungen untersucht, wie sich die Maßnahmen unter anderem auf das Verhalten der Fußgänger auswirkte.
Der weitere Abschnitt bis zur Humboldtstraße konnte einen Rückgang um 17,8 % verzeichnen. Durch die Amthorstraße, die als Zufahrt von der Clara-Zetkin-Straße zum Gustav Hennig-Platz fungiert, floss im Untersuchungszeitraum 21,7 % weniger Verkehr. In der Spitzenstunde um 15 Uhr sind die Rückgänge prozentual sogar noch höher ausgefallen. „Die Ergebnisse des Verkehrsversuchs übertreffen unsere Erwartungen“, resümierte Baudezernent Michael Sonntag und fügte an: „Nicht nur, dass gerade im Bereich der Rudolf-Diener-Straße wirklich signifikante Veränderungen des Verkehrsaufkommens festgestellt wurden, auch bei den Bürgern wurde die Straßensperrung gut angenommen“. Beschwerden über die Sperrung dieser Ost-West-Achse habe es kaum gegeben. Die wenigen Meldungen, die es gegeben habe, seien vor allem am Anfang aufgekommen, als die Sperrung für viele Fahrer noch neu war. „Insgesamt haben wir den Eindruck gewonnen, dass sich die Bürger von den Maßnahmen gar nicht eingeschränkt gefühlt haben“, so der Baudezernent weiter.
In dieser Zeit wurde mit Hilfe von Verkehrszählgeräten erfasst, wie viele Fahrzeuge im durchschnittlichen Tagesverkehr die Straßen rund um den Gustav-Hennig-Platz passierten. Zudem wurde in mehreren Verkehrsbeobachtungen untersucht, wie sich die Maßnahmen unter anderem auf das Verhalten der Fußgänger auswirkte.
Auch die Befürchtung, die Humboldtstraße könnte aufgrund der Sperrung zum Stau-Schwerpunkt werden, blieb unbegründet. Die Daten aus dem Verkehrsversuchen haben gezeigt, dass im Untersuchungszeitraum kein erhöhtes Verkehrsaufkommen festgestellt werden konnte. Im Gegenteil: Die Zahlen sind fast identisch zum aktuellen Ist-Zustand. Zudem hat der Verkehrsversuch gezeigt, dass die Sperrung des Areals für den KFZ-Verkehr positive Aspekte auf den Fußgängerverkehr in der Schoßstraße hatte: Die Querung der Rudolf-Diener-Straße wurde sicherer, insbesondere auf der Ostseite konnten die Fußgänger sorglos flanieren, weil hier gar nicht mehr auf kreuzende Kraftfahrzeuge geachtet werden musste. Baudezernent Michael Sonntag erklärt:
„Unser Ziel ist es, noch mehr Bereiche der Innenstadt als attraktiven Aufenthaltsraum zu gestalten, mit hochwertigen Grünflächen und Verweilcharakter, damit sich die Menschen gern dort aufhalten. Doch dafür müssen auch die derzeit von Autoverkehr dominierten Verkehrsräume umgestaltet werden. Die Ergebnisse aus dem Verkehrsversuch stimmen optimistisch, dass der Gustav-Hennig-Platz ein solcher Ort werden kann.“
Im nächsten Schritt steht nun die Auswahl eines geeigneten Freiraumplanungsbüros an. Dieses soll dann auf Basis der Auswertung des Verkehrsversuchs planerische Vorschläge für die Neugestaltung des Gustav-Hennig-Platzes einschließlich der Amthorstraße entwickeln. Die Realisierung ist aber erst nach der Sanierung der Puppenbühne angedacht, die im kommenden Jahr beginnen soll.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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