GERA ALS DREHORT GEFRAGTER DENN JE

Zu sehen ist der Hintereingang des Gebäudes Sorge 23-27. (Bild: Stadtverwaltung/Mitteldeutsche Medienförderung)

Die Deutsche Demokratische Republik gehört längst der Vergangenheit an, doch sie bietet auch mehr als 30 Jahre nach dem Ende noch immer Stoff für Kinofilme. Erst am 6. Oktober 2022 lief in den deutschen Kinos „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ an, ein Drama um eine junge Frau aus Ostberlin, die als Model entdeckt wird und die Chance auf kreative Freiheit wittert. Zahlreiche Szenen aus dem Film wurden in Gera gedreht, beispielsweise im Kultur- und Kongresszentrum und im ehemaligen Horten-Kaufhaus.

Damit solche großen Produktionen überhaupt den Weg nach Gera finden, dafür macht sich die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) stark und empfiehlt die Stadt als sehr vielseitigen Drehort. Anke Kunze, Leiterin der MDM Film Commission und Landesbeauftragte Thüringen, sagt, dass besonders Motive aus dem 20. Jahrhundert oft gefragt sind:

„Gera bietet vom Mohrenplatz bis zum KUK eine tolle Bandbreite. Für Filme, die in den 1970er und 80er-Jahren spielen, gibt es kaum noch Locations, an denen die Zeit authentisch nacherzählt werden kann. In Gera geht das.“

Zudem betont sie, dass Produktionsteams, die in der Vergangenheit in Gera gedreht hätten, ausschließlich positives Feedback an die MDM herangetragen haben. Eine Produktionsfirma aus Leipzig habe sogar ihren Firmensitz nach Gera verlegt, um von hier aus europäisches Arthouse-Kino zu produzieren. Auch die Drehbedingungen sind laut Anke Kunze sehr gut, sind doch die Motivgeber, egal ob privat oder öffentlich, sehr aufgeschlossen und flexibel bei Drehanfragen.

Anfang des Jahres war Gera erneut Drehort für die Produktion der Serie „Sam – ein Sachse“. Zudem war im Frühjahr „ Leander Haußmanns Stasikomödie“ im Kino zu sehen, die 2019 unter anderem im Baudezernat und auf dem Dachboden des Rathauses gedreht wurde. Und auch schon Ende der 1990-Jahre war die ehemalige Seidenweberei Schulenburg und Bessler sowie Modedruck Gera Bestandteil des Films „Die Stille nach dem Schuss“ von Oscar®-Preisträger Volker Schlöndorff, dessen Hauptdarstellerin Bibiana Beglau für ihre Leistung den Europäischen Filmpreis und einen Silbernen Bären auf der Berlinale gewann.

„Wir freuen uns immer, wenn in unserer Stadt Regiestühle aufgestellt werden und Gera mit ihrer Vielfalt große Kino- und Fernsehproduktionen bereichern kann. Ich denke, da ist noch viel Potential da, welches es gilt, gemeinsam mit der Mitteldeutschen Medienstiftung auszuschöpfen“, so Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb.

Hintergrund

Die Mitteldeutsche Medienförderung mit Sitz in Leipzig fördert alle Projektphasen von kulturell und wirtschaftlich Erfolg versprechenden Film-, Fernseh-, Video- und audiovisuellen Medienproduktionen (von der Entwicklung über die Herstellung bis hin zur Verbreitung und Präsentation). Die Höhe der Förderung ist projektabhängig. Der Fokus liegt dabei immer auf dem kulturellen und wirtschaftlichen Effekt in den mitteldeutschen Ländern.

Kontaktiert wird die Film Commission der MDM meist von Location Scouts, Szenenbildnern oder Produzentinnen und Produzenten, wenn Sie für neue Projekte auf der Suche nach passenden Motiven in der Region sind. Die Mitarbeitenden vor Ort haben hervorragende Kenntnisse der Möglichkeiten, die die Region bietet und können auf stabile Netzwerke zurückgreifen.

Zudem gibt es eine Motivdatenbank, den MDM Location Guide, der über 700 spannende Motive in der Region listet, die als drehfreundlich empfohlen werden. Kurze Porträts zu mitteldeutschen Regionen und Handouts zu ausgewählten Produktionszentren helfen auch, ein Gefühl für die Region zu entwickeln.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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