Auch bei Jugendlichen wächst das Misstrauen gegenüber den Medien. Das ist das Ergebnis der „Vertrauensstudie 2022“, die im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung von der Universität Bielefeld durchgeführt wurde. Demnach misstrauen zwei Drittel der Jugendlichen den Medien. Mehr als ein Drittel geht davon aus, dass Medien absichtlich Nachrichten zu verschweigen und Falschinformationen oder die eigene Meinung verbreiten. Mädchen deutlich skeptischer als Jungen und Jugendliche wesentlich misstrauischer als Kinder. Aber auch Kinder kennen bereits Zweifel an der Welt, heißt es in der Mitteilung. Nur jeder zweite Jugendliche vertraut der Bundesregierung. Dagegen kommt Wissenschaftlern mit 76,1 % ein deutlich höheres Vertrauen entgegen.
Studienleiter Prof. Dr. Holger Ziegler sprach von alarmierenden Ergebnissen und sagte:
„Wir unterscheiden hierbei zwischen Skepsis und Verschwörungsneigung. Eine gesunde Skepsis hinterfragt Informationen, die wir erhalten. Das ist sinnvoll und nützlich im Leben. Stellen wir aber nicht nur den Wahrheitsgehalt einer Information in Frage, sondern vermuten wir, dass uns — in diesem Fall — die Medien absichtlich Informationen verschweigen und manipulieren wollen, dann bewegen wir uns in einem gefährlichen Bereich von Verschwörungsglauben.“
Die Studie ist zu finden unter der folgenden Adresse:
Befragt wurden über 1582 Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren und Jugendliche im Alter von zwölf bis 16 Jahren.
Kommentar hinterlassen