VERKEHRSVERSUCH IM STADTZENTRUM

Die Stadt Gera plant, in den kommenden Jahren den Gustav-Hennig-Platz neu zu gestalten und inmitten der Innenstadt eine hochwertige öffentliche Grünanlage mit Spielplatz sowie Aufenthalts- und Verweilcharakter zu schaffen. Außerdem soll der ehemalige Teich mit der derzeit eingelagerten Plastik „Putte mit Fischen“ des Künstlers Rudolf Maison reaktiviert werden. Um die Freifläche attraktiver, stadtklimatisch gesünder und für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen, sollen auch die dazugehörigen Verkehrsräume umgestaltet werden. Die gegenwärtige Verkehrsbelegung lässt aber zum Beispiel Mischverkehrsflächen nicht zu. Daher wurden Überlegungen angestellt, den Verkehr im betreffenden Bereich neu zu organisieren.

Baudezernent Michael Sonntag erklärt:

„Mit einer Sperrung der Rudolf-Diener-Straße oberhalb der Schloßstraße für den Fahrzeugverkehr könnte die Verkehrsbelegung über den Gustav-Hennig-Platz deutlich reduziert werden. Das würde die Radfahrer- und Fußgängerachse, die den Hauptbahnhof mit dem Stadtzentrum verbindet, sowohl im Bereich Amthorstraße als auch im Bereich Schloßstraße aufwerten. Ob sich diese Idee von einem verkehrsberuhigten Platz auch in der Praxis bewährt, möchten wir im Rahmen eines vierwöchigen Versuchs klären.“

Aus diesem Grunde wird die Rudolf-Diener-Straße vom 5. bis 30. September 2022 oberhalb der Schloßstraße für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Schloßstraße und das Parkhaus „Zentrum“ sind in dieser Zeit nur über die Dr.-Eckener-Straße erreichbar. Weiterhin sagte der Baudezernent:

„Der Verkehrsversuch ist ein probates Mittel, um relativ schnell und risikoarm wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Verkehrsführung zu gewinnen. Gleichzeitig werden unsere Pläne im realen Raum erlebbar gemacht. Damit schaffen wir eine gute Grundlage für konstruktive Diskussionen über die Gestaltung des Innenstadtbereichs.“

Für Hinweise und Fragen zum Verkehrsversuch stehen die Mitarbeiter des Tiefbau- und Verkehrsamtes über „tiefbau.verkehr@gera.de“ jederzeit zur Verfügung. Bei Fragen zur allgemeinen Planung können sich Interessierte über „stadtgruen@gera.de“ an das Amt für Stadtgrün wenden.

Die Stadt Gera bittet alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis und Beachtung der Verkehrsänderungen.

Hintergrund

Die Stadt Gera will sich mit dem Umbau des Gustav-Hennig-Platzes für Fördergelder bewerben. Das Wie des Umbaus soll mithilfe des Verkehrsversuchs konkretisiert werden. Die Ergebnisse aus dem Versuch werden unmittelbar in die noch ausstehende Planung einfließen.

Der Gustav-Hennig-Platz, benannt nach dem Gründer von Geras Stadt- und Regionalbibliothek, gehört zu den ältesten Plätzen der Stadt. Hier befand sich ursprünglich das um 1784 errichtete Landhaus des Geheimen Kammerrats Johann Jakob von Flanz, dem Vorgängerbau des heutigen Landgerichts. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der größte Teil des ehemaligen Landhausgartens der benachbarten Kaserne der Reußischen Armee als Exerzierplatz übergeben. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand daraus eine Grünanlage. Seit 1967 befindet sich in der ehemaligen Exerzierhalle die Puppenbühne des heutigen Theaters Altenburg-Gera. An den Platz grenzen außerdem das Justizzentrum mit dem Amtsgericht sowie die Amthorpassage.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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