Die Bauerfeind AG mit Hauptsitz in Zeulenroda/Thüringen gehört mit einem Umsatz von rund 300 Millionen Euro (Stand 2021) zu den größten Familienunternehmen Ostdeutschlands. Seit 2019 produziert der weltweit führende Hersteller medizinischer Hilfsmittel in Gera auf über 7000 Quadratmetern an zwei Standorten in der Keplerstraße 24 und 35. Derzeit werden hier 46 verschiedene Produkte gefertigt, darunter Kompressionsstrümpfe, Bandagen und Orthesen.
Im Rahmen eines gemeinsamen Werkrundgangs am Montag, den 22. August 2022, mit Andreas Lauth, Vorstand Technik der Bauerfeind AG, und Lars Eulitz, dem Betriebsleiter der Produktion Gera, würdigte Oberbürgermeister Julian Vonarb das Unternehmen als einen zuverlässigen regionalen Arbeitgeber, dessen Expansionspläne von der Stadt mitgetragen und unterstützt werden:
„Es ist geradezu unsere Verpflichtung, für Arbeitsplätze, Wohlstand, Wertschöpfung und Innovationskraft einzustehen und expansionswilligen Unternehmen in Gera passgenaue Lösungen zu bieten. Aktuell arbeiten wir in enger Kooperation mit dem Investor Bauerfeind und in Abstimmung mit dem Thüringer Landesverwaltungsamt an der Aufstellung eines Bebauungsplanes für Gewerbeansiedlungen in Bieblach-Ost.“
Das neue Gewerbegebiet sei eine hervorragende Chance zur Stabilisierung des Stadtteils und zur städtebaulichen Aufwertung des Areals. Selbstverständlich würden zur derzeitigen Klärung der naturschutzrechtlichen Belange, wie etwa die Schaffung eines gesicherten Habitats für Zauneidechsen, die Obere Naturschutzbehörde sowie Fachgutachter eng in den Prozess eingebunden.
„Bauerfeind wächst und das möchten wir hier in Gera weiter tun: Wir gehen in den Endspurt, einen eigenen Standort zu realisieren. Dort, wo wir nah an den Arbeitskräften sind und im Einklang mit der Stadt Gera, den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie der Natur. Das ist das große Ziel — und das ist ein schönes Ziel.“
In den letzten drei Jahren hat sich Gera zu einem vollwertigen Fertigungsstandort von Bauerfeind entwickelt, an dem mittlerweile 185 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Neben der Produktion sind auch die Arbeitsvorbereitung, die Qualitätssicherung und das Rohwarenlager in Gera angesiedelt. Derzeit plant das Unternehmen seine Kapazitäten weiter auszubauen und will dazu eine neue Produktionsstätte im geplanten Gewerbegebiet „Bieblacher Berg“ in Bieblach-Ost errichten.
Zum Stand der Entwicklungen am „Bieblacher Berg“
Das gemeinsame Ziel ist es, den Entwurf der Planungsunterlagen zur Abstimmung in die politischen Gremien und den Stadtrat im vierten Quartal 2022 einzureichen. Die Antragsstellung zur Umsetzung erster Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bei der zuständigen Behörde, dem Forstamt Weida, ist bereits erfolgt. Derzeit werden zudem mögliche Übergangslösungen für das rasant wachsende Unternehmen bis zum Produktionsstart in Bieblach-Ost geprüft.
Um die gewerbliche Flächenentwicklung zu ermöglichen und das wirtschaftliche Wachstum der Stadt Gera zu sichern, hatte der Stadtrat im Oktober 2020 den Beschluss gefasst, einen Bebauungsplan zur Ausweisung von Gewerbeflächen am „Bieblacher Berg“ aufzustellen. Der Standort besitzt hohes Entwicklungspotential für gewerbliche Nutzungen und ist aufgrund der angrenzenden Wohnbebauung für nicht-störendes Gewerbe geeignet. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst eine Fläche von etwa 22 Hektar am nordöstlichen Ortsrand des Stadtteiles Bieblach und grenzt unmittelbar an das Plattenbaugebiet Bieblach-Ost. Nach der gesellschaftspolitischen Wende sollte die Fläche am „Bieblacher Berg“ dem Wohnungsbau dienen. Der hierfür aufgestellte Bebauungsplan B/02/91 wurde aufgrund der demographischen Entwicklungen und geänderter Wohnraumbedürfnisse nicht umgesetzt und bereits im Juni 2011 aufgehoben.
Über die Bauerfeind AG
Bauerfeind entwickelt und produziert Bandagen, Orthesen, orthopädische Einlagen und Kompressionsstrümpfe. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Zeulenroda wurde 1929 gegründet und zählt zu den Marktführern in der Branche. Bauerfeind beschäftigt insgesamt rund 2100 Mitarbeiter und ist mit Tochtergesellschaften in über 20 Ländern vertreten. Die hochwertigen Produkte sind vielfach ausgezeichnet für Funktion und Design. Gesucht werden für das weitere Wachstum am Standort Gera neben Näherinnen und Nähern auch Nähmaschinenmechanikerinnen und -mechaniker, Maschinen- und Anlagenführerinnen und -führer sowie Produktionsmitarbeitende für die Bereiche textiles Schweißen und Montage. Interessierte können sich über „www.bauerfeind.de/gera“ bewerben.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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