Der „Green Deal“ sieht vor, die EU im Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Staatenverbund der Welt zu machen. In Deutschland soll die Klimaneutralität bereits 2045 erreicht werden. Das bedeutet, der jährliche CO₂-Ausstoß pro Bundesbürger müsste auf ein Zehntel reduziert werden. Wie soll das verwirklicht werden?
Die Deutsche Welle ist der Meinung, die Gaskrise könne eine Chance für Deutschland sein. Das Ziel sei es, rasch klimaneutral zu werden — möglichst noch vor 2045. Der Autor schlägt Heizkostenzuschüsse für Menschen mit geringem Einkommen und Vorgaben gegen Energieverschwendung vor, wie etwa beim Heizen privater Schwimmbecken, ein Tempolimit und mehr Home Office. Es bestehe aber die Gefahr, dass Rechtspopulisten die Notlage für ihre niederen Ziele ausnutzen. Eine gemeinsame Kraftanstrengung sei nötig, und die Demokratie wichtiger als ein, zwei Grad mehr in der Wohnung. „Ein hoher Gaspreis ist der effizienteste Anreiz, den Verbrauch einzuschränken“, zitiert die Deutsche Welle aus einem neunseitigen Brief des Wissenschaftlichen Beirates beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, der im Juni 2022 verfasst wurde und an Robert Habeck gerichtet war. Denn Appelle würden fast nie etwas bewirken.
https://www.dw.com/de/meinung-die-gaskrise-kann-eine-chance-f%C3%BCr-deutschland-sein/a-62647211
Auf der Webseite „Planradar“ ist zu lesen, wie eine nachhaltige Stadt funktioniert: mit effizienter Ressourcennutzung, einer reduzierten Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, durch die Nutzung erneuerbarer Ressourcen wie Solar- und Windenergie, die Reduzierung von Abfall, z. B. Verpackungsmaterialien und Abwasser, und die intelligente Verteilung von Ressourcen unter den Verbrauchern.
https://www.planradar.com/de/nachhaltige-stadt/
Die Zeitung „Welt“ schreibt, nachhaltige Städte müssen höher und dichter sein. Je mehr Menschen auf einem Quadratmeter zusammenleben, desto nachhaltiger werde die Stadt. Im Gegensatz hierzu verbrauche das Leben im ländlichen Idyll viele natürliche Flächen, nehme Tier- und Pflanzenarten den Raum und sei extrem CO₂-intensiv. Eine Verdoppelung der urbanen Konzentration könne den CO₂-Ausstoß durch Verkehr fast um die Hälfte, und den Ausstoß durch Wohnraumemissionen um mehr als ein Drittel senken. Die Bewohner urbaner Kietze sollten deshalb aufhören, ein romantisch-ländliches Bullerbü aus ihrer Stadt zu machen und Fetzen von Grünflächen zu schützen. Nötig seien Wolkenkratzer und eine hohe Bevölkerungskonzentration.
Die Ausführungen zeigen, dass mit der Klimaneutralität grundlegende Änderungen in der Art des Lebens und Wirtschaftens verbunden sind. Wird hierfür der CO₂-Ausstoß maßgebend, ist eine Reduktion nur durch erhebliche Einschränkungen möglich, mit kleineren Wohnräumen, einer dichteren Besiedlung, Heimarbeit, intelligenten Versorgungs- und Liefersystemen, sodass diese Wohnung möglichst nicht verlassen werden muss. Für die Mehrheit ist somit ein minimalistischer Lebensstil vorgesehen. Das allerdings provoziert Aufstände und führt zu einer Häufung psychischer Problemlagen, was wiederum den Ausbau von Überwachungssystemen zur Folge hätte, um Prophylaxe betreiben und die Allgemeinheit unter Kontrolle halten zu können. Folglich würde sich ein klimaneutraler Staat, zumal da er zwangsläufig auch permanent überprüfen müsste, wer in welchen Bereich wieviel emittiert, in vielerlei Hinsicht deutlich von dem jetzigen unterscheiden.
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