Durch die anhaltend hohen Temperaturen und geringen Niederschläge der vergangenen Wochen sind Wiesen, Wälder und Böschungen im Stadtgebiet derzeit extrem trocken. Damit steigt die Brandgefahr. Zwar hat sich die Lage in den vergangenen Tagen etwas entspannt, allerdings kann keine Entwarnung gegeben werden. Uwe Schleicher, Leiter der Abteilung Grünpflege im Amt für Stadtgrün, beschreibt das Problem:
„Die anhaltende Hitze und Trockenheit bereiten uns derzeit größte Sorge. Die Niederschlagsmengen reichen nicht aus, damit der Boden durchfeuchtet wird. Von März bis Mai fielen laut der Messwerte der Station Gera-Leumnitz nur 59 % der langjährigen Niederschläge, so dass wir bei den 1100 städtischen Jungbäumen im Stadtgebiet schon im April eine Startwässerung vornehmen mussten, um einen vollständigen Blattaustrieb zu sichern. Ende Juni war das ursprünglich für dieses Jahr kalkulierte Budget für die Bewässerung bereits komplett aufgebraucht.“
Demnach sei die Gefahr für Gras- und Waldbrände nicht zu unterschätzen. Erst am Montag, den 4. Juli 2022, hatten rund 1300 Quadratmeter Waldfläche im Geraer Stadtwald nahe dem Fuchsturm in Flammen gestanden. Dies war bereits der zweite Brand im Kommunalwaldrevier in den letzten Wochen. Unwegsames Gelände zwang die Einsatzkräfte die Wasserzufuhr über mehrere 100 Meter herzustellen. Nur wenig später kam es auf einem Feld in der Nähe von Bieblach Ost zu einem weiteren Feuer mit starker Rauchentwicklung. Uwe Schleicher appelliert daher an alle Bürger, die natürlichen Waldbrandgefahren durch unbedachtes Verhalten nicht noch weiter zu erhöhen.
Die Stadt Gera bittet daher um erhöhte Vorsicht im Wald und in einer Entfernung von weniger als 100 Metern davon sowie auf offenem Gelände in freier Natur. Außerdem gilt:
- grundsätzlich im Wald kein Feuer oder offenes Licht anzünden oder betreiben, es sei denn, es handelt sich um von den Forstbehörden errichtete oder genehmigte Feuerstellen
- auf ausgewiesenen Grillplätzen darauf achten, Funkenflug zu vermeiden und das Feuer vor dem Verlassen richtig zu löschen
- keine Flaschen im Wald zurücklassen, weil die Lichtbündelung Feuer auslösen kann
- keine brennenden oder glimmenden Sachen wegwerfen und grundsätzlich nicht rauchen
- Autos nicht über trockenem Gras parken, weil die aufgeheizten Katalysatoren und Auspuffteile Brände verursachen können
- Zufahrtswege in Wäldern freihalten, damit Löschfahrzeuge im Ernstfall schnell zu den betreffenden Stellen kommen
- Schwelfeuer oder Brände im Wald umgehend der Feuerwehr unter der Notrufnummer melden
Diese Verhaltensregeln gelten auch für Waldbesitzer, Jäger und alle Personen, die mit Waldarbeiten beschäftigt sind. Für die kommenden Tage prognostiziert der Deutsche Wetterdienst für das Stadtgebiet und umliegende Regionen eine mittlere bis hohe Waldbrandgefahr (Stufe 3 bis 4 des Waldbrandgefahren-Index). Außerdem steigt die Feuergefährdung von offenem, nicht abgeschattetem Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage ohne grünen Unterwuchs (Stufe 4 bis 5: hohe bis sehr hohe Gefahr). Weitere Informationen hierzu sind unter „https://www.thueringenforst.de/aktuelles-medien/waldbrandgefahrenstufenkarte/“ zu finden.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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