ÜBER DIE VIELFALT KULTURELLER NACHTSCHATTEN-GEWÄCHSE

Zu sehen sind Gerald Ripka (links) und Dr. Andreas Gerth (rechts) bei der ersten "Chili-Probe" im Schaugewächshaus des Botanischen Gartens. (Bild: Museum für Naturkunde Gera/Frank Hrouda)

Während der Gartensaison 2022 dreht sich im Schaugewächshaus des Botanischen Gartens alles um Tomaten und Chilis. Die ebenfalls zu den Nachtschattengewächsen gehörende Gattung Physalis ist auch vertreten.

Tomaten, mit einem Pro-Kopf-Konsum von 31 Kilogramm im Jahr eines der beliebtesten Gemüse in Deutschland, stammen ursprünglich aus den Anden. Durch Züchtung ist eine unüberschaubare Menge an Tomatensorten entstanden, die farblich von grün über gelb, orange, rosa und rot bis fast schwarz reicht. Auch die Formenvielfalt ist riesig und reicht von großen runden über kleine längliche bis hin zu stark zerteilten skurrilen Früchten. Aus dieser Vielfalt werden 26 sehr verschiedene Sorten gezeigt.

Auch Chilis sind in vielen Ländern ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung und haben bei uns viele Liebhaber. Die Pflanzen, die zur gleichen Gattung und teilweise auch zur gleichen Art wie die Gemüsepaprika gehören, zeigen eine ähnlich große Farb- und Formenvielfalt wie die Tomaten. Hinzu kommt bei ihnen jedoch noch die Variation in der Schärfe. Die 15 ausgestellten Sorten reichen von mild bis extrem scharf.

Zwei weniger bekannte Verwandte der bekannten Kapstachelbeere, die im Handel als Physalis angeboten wird, finden sich auch im Schaugewächshaus. Der Name Physalis bezeichnet eigentlich die Gattung, zu der auch die beiden gezeigten Arten gehören. Die Erdkirsche wird, wie die Kapstachelbeere, als Obst genutzt. Die Tomatillo wird eher als Gemüse, vor allem zur Zubereitung von Salsas, verwendet.

Die Ausstellung ist im nun vollständig ausgebauten Schaugewächshaus während der gesamten Saison von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 15.45 Uhr geöffnet. Eine Öffnung während der regulären Öffnungszeiten des Botanischen Gartens, vor allem auch am Wochenende, ist aufgrund der fehlenden Aufsicht zu diesen Zeiten leider nicht möglich. Jedoch kann das Gewächshaus zur 14. Liebhaber-Pflanzenbörse am 9. und 10. Juli besichtigt werden, dabei wird es auch Gelegenheiten für Gespräche und kleine Führungen geben. Auch beim Erntefest am 18. September wird das Gewächshaus geöffnet sein. Zudem werden bei dieser Gelegenheit Früchte der Pflanzen ausgestellt und zur Verkostung angeboten.

Das Gewächshaus wurde mit Unterstützung des Fördervereins Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera e. V., gegründet im Jahre 1858, ausgebaut. Es ist geplant, in diesem Gewächshaus jährlich wechselnd Sammlungen interessanter Pflanzengruppen auszustellen.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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