Im Rahmen eines Austauschprogramms mit der Banater Philharmonie Temeswar sind bis Sonntag, den 15. Mai 2022, sechs Musiker aus der rumänischen Partnerstadt Geras beim Philharmonischen Orchester Altenburg Gera zu Gast. Nachdem sie unter der Woche im Ludwig van Beethoven gewidmeten 9. Philharmonischen Konzert mitgewirkt haben, erteilten sie am Freitag, den 13. Mai, Nachwuchstalenten aus der Streicherklasse der Musikschule Heinrich Schütz in Gera Unterricht. Zur offiziellen Begrüßung im Rahmen der Städtepartnerschaft betonte Oberbürgermeister Julian Vonarb, dass das Theater durch den intensiven Kontakt zu den Musikerkollegen und -kolleginnen die Städtepartnerschaft lebendig halte. „Der Besuch der rumänischen Delegation hier in Gera ist Ausdruck dessen und zeigt, wie eng die Beziehungen mittlerweile verknüpft sind“, so Julian Vonarb.
Seit rund 50 Jahren verbindet beide Städte eine künstlerische Kooperation. Zuletzt gab es 2019 ein gemeinsames Konzert in Gera und in Temeswar mit Gustav Mahlers 3. Sinfonie. Diesen Herbst wird eine Delegation des Philharmonischen Orchesters Altenburg Gera in Temeswar zum Gegenbesuch erwartet. Laut Ueli Häsler, Projektmanager des Theaters Altenburg Gera, seien der Austausch zwischen den Orchestermusiker*innen beider Städte nicht nur eine Bereicherung für den Konzertspielplan, sondern gebe wertvolle künstlerische Impulse. Ähnlich sieht das Musiker Lucian Petrila aus Rumänien: „Musik verbindet und bringt Menschen zusammen. Die vergangenen Tage hier in Gera vergingen wie im Flug. Wir haben uns von den Musikerkollegen und -kolleginnen sehr gut aufgenommen gefühlt.“
Neben dem Austausch von Orchestermitgliedern für ausgewählte Konzerte sind außerdem ein Erfahrungsaustausch auf Management-Ebene sowie Gastdirigate der jeweiligen Chefdirigenten geplant. So wird Radu Popa aus Temeswar im Oktober 2022 das 2. Philharmonische Konzert am Theater Altenburg Gera dirigieren; im November reist Generalmusikdirektor Ruben Gazarian vom für ein Konzertprojekt in die Partnerstadt. „Und sehr gerne würden wir im Kulturhauptstadtjahr 2023 beide Orchester ein weiteres Mal gemeinsam auftreten lassen. Aktuell laufen große Anstrengungen, die finanziellen Mittel für eine solche Kooperation auf deutscher Seite einzuwerben. Von rumänischer liegen bereits Finanzierungszusagen vor“, so Chefdramaturg Felix Eckerle.
Die Stadt Temeswar wird auch als „Klein Wien“ im Drei-Länder-Eck von Rumänien, Ungarn und dem ehemaligen Jugoslawien bezeichnet. Sie liegt im Westen Rumäniens und ist die drittgrößte Stadt des Landes. Im kommenden Jahr trägt sie den Titel der Kulturhauptstadt Europas. Bereits vor einigen Tagen war die Bundestag-Präsidentin und Abgeordnete der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, dort zu Besuch.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH
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