Der Fleischverzehr in Deutschland hat trotz eines deutlichen Rückgangs in den vergangenen Jahrzehnten ungesunde Ausmaße angenommen. Zu viele Menschen essen hiervon deutlich mehr als der Gesundheit zuträglich ist. Andere wiederum verzichten völlig entweder auf Fleisch oder generell auf tierische Produkte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt für Fleisch und Fleischprodukte einen Orientierungswert von 300 bis 600 Gramm pro Woche. Dominieren sollten Obst und Gemüse. Ein Großteil kann sogar roh verzehrt werden. Die DGE empfiehlt außerdem ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche, davon 70 Gramm fettreichen Seefisch wie Lachs, Makrele oder Hering.
Die Gründe für die Nahrungsaufnahme sind u. a. folgende:
- Energiezufuhr
- Gewinnung von Baustoffen
- emotionale Befriedigung
- Beantwortung von Reizsignalen und Gemütszuständen
- aufgrund eines Reizmangels
- der Vorbildfunktion wegen
- aufgrund des Glaubens oder bestimmter Riten
Viele lebensstilbedingte Krankheiten sind auf eine unausgewogene Ernährung zurückzuführen. Ein fehlendes Ernährungsbewusstsein bedeutet, dass der Konsument Geschmack und Gewohnheit als alleinige Kritierien heranzieht. Auf dem Speiseplan stehen demzufolge fetthaltige Speisen, da Fett der größte Geschmacksträger ist, sowie zuckerhaltige Produkte und stimulierende Einfuhren, verbunden mit Verhaltensweisen, die unreflektiert übernommen wurden oder durch Gruppenzwang entstanden.
Eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten würde hingegen nicht nur das Gesundheitssystem entlasten. Die Massentierhaltung könnte ebenso reduziert werden wie der Flächenverbrauch. Auch wären weniger Medikamente nötig, wenn lebensstilbedingte Erkrankungen zurückgingen. Dabei ist zu beachten, dass neben der Massentierhaltung Medikamente ebenso Leid verursachen, bevor sie am Menschen angewandt werden dürfen.
Eine gesunde Ernährung orientiert sich an folgendenm Gesichtspunkten:
- Erhaltung der Körperfunktionen (physiologische Komponente)
- Vorbeugung (präventive Komponente)
- Nährwert (nutritive Komponente)
Der Aspekt Vorbeugung spielt eine besondere Rolle im mehrerlei Hinsicht: Hier geht es nicht nur um das unmittelbare Verhindern von Krankheiten wie zum Beispiel der koronaren Herzerkrankung oder dem Diabetes mellitus Typ II. Auch bestimmte, nachteilhafte genetische Dispositionen müssen nicht zum Tragen kommen.
Inzwischen geht der Fleischkonsum in Deutschland zurück: Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleischerzeugnissen sank im Jahre 2021 um gut zwei auf insgesamt 55 Kilogramm. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Berechnungen im Jahre 1989. Am größten fiel der Rückgang beim Schweinefleisch aus. Jeder Bürger aß hierzulande im Jahr 2021 im Schnitt 31 Kilogramm. 2020 waren es noch 32,2 Kilogramm pro Person. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sieht eine steigende Tendenz zu einer pflanzenbasierten Ernährung. Aufgrund der Corona-Restriktionen wurde zudem weniger in Restaurants, Kantinen oder auf Veranstaltungen gespeist. Dies könnte die Entwicklung ebenfalls beeinflusst haben.
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