Nachdem der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie die Kommunen klare Vorgaben und Verteilschlüssel von den Ländern gefordert haben, sollte bundesweit seit dieser Woche das Verteilverfahren nach dem sogenanntem Königssteiner Schlüssel greifen. Dieses regelt die offizielle Verteilung der Geflüchteten aus der Ukraine in die einzelnen Bundesländer in Abhängigkeit der Bevölkerungszahl und des Steueraufkommens. Diese Zuweisung vom Land funktioniere allerdings noch nicht reibungslos. Auch Oberbürgermeister Julian Vonarb appellierte zum Wochenbeginn an die Thüringer Landesregierung: „Thüringen läuft Gefahr, die Kontrolle zu verlieren, wenn die Kommunen allein gelassen werden.“
Oberste Priorität hat weiterhin die Bearbeitung des Ankunftsgeschehens, die Erfassung im Sozialamt sowie die Registrierung in der Ausländerbehörde, damit die Geflüchteten einen Aufenthaltstitel erhalten und Anspruch auf soziale Hilfen nach AsylbLG haben. Die Erstaufnahme der Flüchtlinge erfolgt in den städtischen Gemeinschaftseinrichtungen. Geeignete Wohnräume, die Wohnungsgesellschaften, Wohnungsbaugenossenschaften und private Vermieter zur Verfügung stellen, werden sukzessive mit speziellen Aufbaugruppen hergerichtet, so dass die ersten ukrainischen Flüchtlinge bereits einziehen konnten.
Neben der räumlichen Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge schafft der Arbeitskreis Ukraine weitere Strukturen und Prozesse: Die Träger der Kindertaagesstätten sowie die Stadt als Schulträger koordiniert verfügbare Plätze, um den Bildungsverpflichtungen nachzukommen. Der Mangel an Fachkräften aus dem pädagogischen Bereich sowie an Lehrkräften erschwert diese Situation jedoch. Sobald eine größere Anzahl Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht werden konnte, werden zudem stadtteilbezogene Angebote aktiviert. Es wird außerdem daran gearbeitet, die Personen im erwerbsfähigen Alter zeitnah in Anstellung zu bringen.
Nachdem die Sammelstellen teilweise einen Annahmestopp vermeldeten, laufen derzeit die Vorbereitungen, diese wieder zu aktivieren. Der konkrete Bedarf an Sachspenden ändert sich regelmäßig. Gegenwärtig sind es Decken, Handtücher, aber auch Waschmaschinen und Küchengeräte wie beispielsweise Herde.
Es wird darum gebeten, sich vorher an die Ehrenamtszentrale zu wenden, um den konkreten Bedarf abzufragen oder sich auf der Ukraine-Seite der Stadtverwaltung zu informieren.
Die Lagermöglichkeiten sind begrenzt. Sofern die jeweiligen Güter nicht kurzfristig angenommen werden können, vermerken die Helfer diese Hilfsangebote und melden sich dann im konkreten Bedarfsfall, damit diese zum Abgabeort gebracht werden können. Neben der Annahme von Spenden, sind Ausgabestellen für die bedürftigen Menschen aus der Ukraine in Vorbereitung.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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