DIENSTÄLTESTE KÜNSTLERIN DES THEATERS VERABSCHIEDET SICH IN DEN RUHESTAND

Zu sehen ist Marcella von Jan in dem Stück „Jedermann“ (Bild: Ronny Ristok, Theaterfotograf)

Marcella von Jan steht seit 1977 auf der Bühne. In dieser Zeit hat sie in insgesamt 85 Inszenierungen mitgespielt. Die laufende Spielzeit wird jedoch ihre letzte als Puppenspielerin sein. Nach 45 Jahren verabschiedet sich die Dienstälteste Künstlerin des 5-Sparten-Theaters in den Ruhestand.

Ursprünglich wollte die gebürtige Jenaerin nach ihrem Abitur Schauspielerin werden. Doch in dem Jahr, als sie sich an einer Schauspielschule bewarb, war ihr „Typ“ nicht gefragt. Man empfahl ihr aber, es im nächsten Jahr noch einmal zu versuchen. Um die Zeit zu überbrücken, suchte sie eine Beschäftigung am Theater. In Gera wurde sie fündig. Dort war man gerade auf der Suche nach eine Elevin im Puppenspiel. Ihre unbeschwerte Darbietung kam bei dem damalige Direktor Erhard Oestreich so gut an, dass sie daraufhin die Stelle erhielt. Zwei Jahre später, in denen sie in verschiedenen Stücken bereits auf der Bühne stand, wurde sie schließlich vom Theater zum Puppenspiel-Studium an die Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin delegiert. Jedoch mit der Auflage, nach dem Studium an das Theater zurückzukehren. 1977 folgte dann die Festanstellung an den damals noch selbstständigen Bühnen der Stadt Gera.

Seit ihrem ersten Auftritt in Gera sind inzwischen 45 Jahre vergangen. Generationen wuchsen mit ihren Stücken und den von ihr so liebevoll geführten Puppen heran. Unter anderem mit dem Märchen „Rapunzel“, in dem sie 1987 erstmals zu sehen war und das sich zu einem wahren Dauerbrenner entwickelte. Im Jahre 2018 krönte der Theater-Oscar, eine Auszeichnung welche von der Gesellschaft der Theater- und Konzertfreunde Gera gemeinsam mit der Vereinigung der Theaterfreunde Altenburg und Umgebung am Ende der Spielzeit vergeben wird, ihre Laufbahn. Die Auszeichnung erhielt Marcella von Jan für ihre Einzelleistung in dem Marionetten-Theaterstück „Jedermann“, in dem sie sämtliche Rollen, stolze 15, selbst spielt. Im April und Mai stehen jetzt die letzten großen Premieren mit dem Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ in einer Fassung für Kinder und Erwachsene in Gera und Altenburg an. Gänzlich von der Bühne verabschieden möchte sich die Thüringerin dennoch nicht. In Absprache mit der Theaterleitung wird sie weiterhin einige Vorstellungen im Jahr am Puppentheater Gera spielen.

QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH

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