DIE KÖRPERLICHE UNVERSEHRTHEIT IST NICHT MEHR ERWÜNSCHT

Ideen zur Zukunft der Menschheit gibt es viele, und so manche finden auch die nötige Unterstützung, in der Hoffnung, dass sie möglichst bald real werden. Die bekanntesten sind auf den Seiten des Weltwirtschaftsforums (WEF) zusammengefasst. In der Lobby-Organisation werden die monetären Interessen verschiedener Beteiligter so aufeinander abgestimmt, dass sich in der Gesamtheit eine bestimmte Entwicklungsrichtung ergibt.

Die dort formulierten Gedanken basieren auf der Annahme, dass das menschliche Genom einer veralteten Software gleichkommt. Deshalb sei beispielsweise auch das Altern ein lösbares technisches Problem. Mit einer neuen Programmierung könne man die Lebensdauer sogar auf unbestimmte Zeit verlängern.

https://www.weforum.org/agenda/2021/07/how-long-will-people-live-in-the-future/

Durch Minimierung von Risiken, Überwachung der Gesundheit und Veränderungen der Gene soll der Mensch in Zukunft ein Alter von zunächst 150 Jahren erreichen können, wie auf den WEF-Seiten nachzulesen ist. Allerdings müsse er sich von der risikobehafteten natürlichen Umwelt trennen und eine immer stärkere Verbindung mit der Technik eingehen. Die neuen Impfstoffe — so darf man die Ausführungen des WEF durchaus interpretieren — sind der erste Schritt, um die Mehrheit mental für diesen Weg vorzubereiten.

In der Tat hat die Corona-Situation dazu geführt, dass ein beachtlicher Teil der Menschen zumindest das Recht auf körperliche Unversehrtheit in Frage stellt. Mit regelmäßigen Impfungen wird unterschwellig der Gedanke implementiert, dass sich der Mensch modifizieren muss, um einerseits weiterhin bestehen zu können, und andererseits keine Gefahr für seine Mitmenschen zu sein. Worte wie „Booster“ oder „Herdenimmunität“ wurden hier mit Bedacht gewählt, da sie die Vorstellungswelt der Menschen erheblich beeinflussen.

Der Mensch im Originalzustand, naturbelassen und unverändert, ist in dem Ideenmodell eine Gefahr für die neue Gemeinschaft, welche anstrebt, 150 Jahre und älter zu werden, und getragen von dem Glauben ist, die Natur überlisten zu müssen. Er passt nicht in das Konzept der Ideengeber und wird als Hindernis angesehen. Beschrieben wird eine Aufspaltung der Menschheit in zwei Gruppen. Die digitale Identität, deren Bestandteil auch der Impfstatus sein wird, macht es in Kombination mit dem QR-Code und neuen Zahlungsverfahren möglich, dass die körperliche Unversehrtheit unweigerlich zum Ausschluss aus der Gesellschaft führt.

Die Teilhabe an der neuen Gesellschaft soll künftig von der Überlassung persönlicher Daten und regelmäßigen „Updates“ abhängen. Damit geht die Macht automatisch in die Hände derer über, welche die entsprechenden Produkte hierfür schaffen. Maßnahmen wie „Authorized Public Purpose Access“ sollen nämlich ebenso selbstverständlich werden wie die Zuteilung bestimmter Rechte in Abhängigkeit vom Modifikationsstatus.

https://www.weforum.org/agenda/2020/08/contact-tracing-apps-privacy-framework-appa-data-governance/

Doch sollte der Mensch tatsächlich mit der Software eines Computers gleichgesetzt werden, die man nach belieben verändern darf? Sicherlich wird man zunächst darüber diskutieren wollen, nach welchen Kriterien etwas „verbessert“ werden soll, wer dazu berechtigt ist, und mit welcher Zielsetzung. Wird der Wille der Mehrheit entscheidend sein, oder jener einer Minderheit, welche darin talentiert ist, für die Probleme der Welt passende Geschäftsmodelle zu finden, um so daran verdienen zu können, dass dutzende neue Geschäftsfelder entstehen und andere unter Zugzwang gebracht werden?

Der Mensch der Zukunft aus Sicht einflussreicher Vordenker — versprochen werden neue Fähigkeiten und die Überlistung des Todes. Manchen drängt sich vielmehr der Vergleich mit einer hochgezüchteten Pflanze im Gewächshaus auf, die den Wünschen ihrer Gestalter zu entsprechen hat, regelmäßig gespritzt werden muss und außerhalb der Kunstwelt nicht mehr überleben kann. Sie ist Teil eines Geschäftsmodells und hat allenfalls noch einen optischen Wert.

Ist der Mensch aber mehr als eine Software, mehr als ein beliebig veränderbarer Organismus, und nicht nur Teil einer Welt, die aus Geschäftsmodellen und messbaren Erträgen besteht; gehört er zu einem sehr viel größeren System, in dem mehrere Aspekte miteinander interagieren, wird der Versuch, dieses zu unterlaufen, möglicherweise schwerwiegende Folgen haben.

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