RÜCKGANG DER FAHRGASTZAHLEN UND EINSPARUNGEN BEIM GVB

Für die wirtschaftlichen Nachteile, die dem GVB aus der Erbringung der bestellten defizitären Verkehre erwachsen, erhält er von der Stadt Gera einen finanziellen Ausgleich. Der Ausgleichbedarf des GVB ist aufgrund der Auswirkungen der Corona-Maßnahmen jedoch sprunghaft angestiegen. Mit Beginn der Maßnahmen im März 2020 und der zeitweiligen Schließung von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Museen und Theater, blieb ein Großteil der Fahrgäste aus, und die Einnahmen brachen weg.

„Wir sahen uns plötzlich mit einem Rückgang der Fahrgastzahlen von bis zu 60 % konfrontiert“, sagt Thorsten Rühle, Geschäftsführer des GVB. Im Durchschnitt lag der Fahrgastverlust im Jahr 2020 bei 23 %, und im Jahre 2021 bei 27 % im Vergleich zum Vorjahr 2019. Die Corona-Kirse hat alle Verkehrsunternehmen in Deutschland erfasst. Um den Bestand des Nahverkehrs zu sichern, wurde in Thüringen am 3. September 2020 ein ÖPNV-Rettungsschirm beschlossen. Er soll die Schäden im öffentlichen Nahverkehr, die im Zusammenhang mit der Corona-Krise stehen, ausgleichen. Auch im Jahre 2021 gab es einen Rettungsschirm. Weiterhin erklärte der Geschäftsführer:

„Zum Zeitpunkt der Verabschiedung des städtischen Haushaltes und des Wirtschaftsplanes der GVB für das Jahr 2022 hielten jedoch viele die Pandemie für überwunden und von einem weiteren ÖPNV-Rettungsschirm sprach niemand. Im Oktober vergangenen Jahres hatten sich die Fahrgastzahlen zwar erholt, lagen aber immer noch 14 % unter dem Vorpandemiejahr 2019. Wir rechnen damit, dass auch nach der Überwindung der Pandemie nicht alle Fahrgäste wieder zu uns zurückkehren.“

Ursache hierfür ist, dass sich das Nutzungsverhalten vieler Fahrgäste durch die Corona-Maßnahmen geändert hat. Einige sind auf andere Verkehrsmittel wie das Fahrrad umgestiegen, andere seien in die Heimarbeit gewechselt und nutzen den ÖPNV nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr. Hierzu sagte Thorsten Rühle:

„Die GVB rechnet damit, dass die Fahrgastzahlen auch nach der Pandemie zunächst mit bis zu 10 % unter dem Niveau von 2019 liegen. Der Fahrgastverlust und die gestiegenen Kosten verursachen ein zusätzliches Defizit in Höhe von 1,7 Millionen Euro.“

Um massive Angebotskürzungen im ÖPNV zu vermeiden, hat sich der GVB mit der Stadt deshalb dahingehend geeinigt, selbst einen Beitrag in Höhe von 700’000 Euro zur Schließung der Finanzierungslücke zu leisten. Das erläutert der Geschäftsführer wie folgt:

„Die Hälfte der Einsparungen werden wir durch einen rigiden Sparkurs im Unternehmen selbst umsetzen. Die andere Hälfte erbringen wir durch eine Umstellung des Angebotes. Dabei haben wir strikt darauf geachtet, dass möglichst wenige Fahrgäste Einschränkungen hinnehmen müssen, was sich aber nicht ganz vermeiden lässt.“

Übersicht der Fahrplanänderungen, gültig ab dem 21. Februar 2022

Straßenbahnlinie 1
Im Zeitraum Montag bis Freitag beginnt der 30-Minuten-Takt bereits um 19.30 Uhr anstatt 20.30 Uhr. Sonn- und feiertags wird ein durchgehender 30-Minuten-Takt zwischen 13 Uhr und 19 Uhr angeboten.

Straßenbahnlinie 3
Die Fahrten um 7.59 Uhr ab „Lusan/Brüte“ in Richtung Bieblach-Ost und um 8.33 Uhr ab „Bieblach-Ost“ zum Betriebshof entfallen von Montag bis Freitag. Die Fahrt um 8.38 Uhr ab „Bieblach-Ost“ verkehrt drei Minuten früher. Die Fahrt um 7.51 Uhr ab „Zeulsdorf“ fährt fünf Minuten später. Der 7,5-Minuten-Takt beginnt um 8 Uhr. Samstags gilt zwischen 9 Uhr und 16 Uhr der 15-Minuten-Takt.

KOM-Linien 10, 11, 17

  • 30-Minuten-Takt zwischen „Reuß-Park“ und „Klinikum“ in der Zeit von 7 Uhr bis 18 Uhr
  • Abschnitt Klinikum–Frankenthal im 60-Minuten-Takt
  • Abschnitt Klinikum–Hammelburg im Zwei-Stunden-Takt
  • Abschnitt Klinikum–Weißig im Zwei-Stunden-Takt

Linie 12
Von Montag bis Freitag entfallen die Fahrten um 18.05 Uhr ab „Heinrichstraße“ und um 18.17 ab „Zschippern“.

Linie 14

  • montags bis freitags Umstellung auf Zwei-Stunden-Takt
  • erste Fahrt um 9.36 Uhr ab „Heinrichstraße“

Linie 15

  • montags bis freitags letzte Fahrt um 19.30 Uhr
  • sonn- und feiertags gilt der Zwei-Stunden-Takt

Linie 16
An Samstagen entfallen die Fahrten um 7.14 Uhr ab „Zwötzen“ und um 7.21 Uhr ab „Liebschwitz“. An Sonn- und Feiertagen gilt der Zwei-Stunden-Takt.

Linie 17
Montags bis freitags entfallen während der Schulzeit die Verstärkerfahrten zwischen „Leumnitz“ und „Heinrichstraße“. Samstags gilt der 60-Minuten-Takt zwischen „Heinrichstraße“ und „Frankenthal“. Die letzte Fahrt zwischen „Heinrichstraße“ und „Reuß-Park“ beginnt um 0.15 Uhr.

Linie 18
Montags bis freitags entfallen die Fahrten zwischen 9.30 Uhr und 12.30 Uhr. Die Fahrt um 13.34 Uhr zwischen Großfalka und Kleinfalke entfällt. Samstags entfällt die Fahrt um 7.44 Uhr von „Zwötzen“ und um 7.58 Uhr ab „Kleinfalke“.

Linie 19

  • montags bis freitags durchgehender 60-Minuten-Takt

Linie 20
Von Montag bis Freitag entfallen die Fahrten um 5.09 Uhr ab „Rubitz“ und um 20.39 Uhr ab „Friedrich-Naumann-Platz“. An Schultagen wird der 60-Minuten-Takts früh und nachmittags verdichtet. Samstags, sonn- und feiertags gilt der Zwei-Stunden-Takt.

Linie 24
Von Montag bis Freitag entfallen die Fahrten um 20.42 Uhr ab Untermhaus und um 20.50 Uhr von der Haltestelle „Pasternakstraße“. An Sonn- und Feiertagen beginnt die erste Fahrt um 12 Uhr in Untermhaus.

Linie 25
Von Montag bis Freitag gibt es eine zusätzliche Fahrt um 0.45 Uhr zum Bahnhof Zwötzen.

Linie 26
Von Montag bis Freitag gilt der 60-Minuten-Takt. Die letzte Fahrt um 21.15 Uhr verkehrt nur bis Haltestelle „Gewerbegebiet Trebnitz“ anstatt bis „Kaufpark Bieblach-Ost“.

Die Fahrpläne sind unter „www.gvbgera.de“ abrufbar.

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