Es herrscht weiterhin Unklarheit darüber, ob die Soldaten der Russischen Föderation tatsächlich aus dem Grenzgebiet abgezogen oder lediglich verlagert werden. Auf verschiedenen Kanälen werden Bilder verbreitet, die belegen sollen, dass sich das russische Militär zurückzieht.
Quellen aus den USA und Großbritannien berichten hingegen von einer Verlagerung. Russland habe einen Teil seiner militärischen Ausrüstung von den grenznahen Standorten entfernt, gleichzeitig sei aber anderes Kriegsgerät eingetroffen. NATO und EU gaben an, keine Anzeichen für einen Truppenabzug erkennen zu können. Die US-Regierung wertet den Teilabzug russischer Truppen als Falschinformation und geht von einem weiteren Ausbau der Militärpräsenz aus. US-Außenminister Antony Blinken sagte dem Sender MSNBC, es seien Einheiten zu beobachten, die sich auf die Grenze zubewegten ,und nicht von der Grenze weg.
Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation kündigte unterdessen eine Fortsetzung des Rückzugs von Militäreinheiten an die Orte des ständigen Einsatzes an. Die ersten Einheiten hätten bereits ihre Militärgarnisonen erreicht:
Die Logistikeinheiten des Westlichen Militärbezirks, die auf den Truppenübungsplätzen in der Region Kursk Aufgaben bearbeiteten, erreichten in der vergangenen Nacht nach einer zurückgelegten Strecke von mehr als 700 Kilometern den ständigen Einsatzort in Dserschinsk, Gebiet Nischni Nowgorod.
Am 17. Februar 2022 wurden Militärzüge mit schwerem militärischem Gerät der Einheiten des Südlichen Militärbezirks, die auf den Übungsplätzen auf der Krim Aufgaben ausarbeiteten, per Eisenbahn über eine Distanz von mehr als anderthalbtausend Kilometern zu festen Einsatzorten in der Tschetschenischen Republik und der Republik Dagestan verlegt.
Eisenbahnstaffeln mit gepanzerten Fahrzeugen von Einheiten der I. Panzerarmee des Westlichen Militärbezirks, die Kampfübungsaufgaben auf Übungsplätzen in den Regionen Kursk und Brjansk durchgeführt haben, erreichen ihre Militärgarnisonen in der Region Nischni Nowgorod.
Militäreinheiten und Untereinheiten, die Aufgaben als Teil der Reaktionskräfte des Unionsstaates im Rahmen der laufenden russisch-belarussischen Übung „Allied Resolve-2022“ in der Republik Belarus üben, werden am 17. Februar und am Samstag, den 19. Februar 2022, praktische Aktionen mit scharfem Schuss durchführen in den Reihen der Republik. Nach Abschluss der Übung werden die Formationen und Militäreinheiten der Russischen Föderation wie immer zu ihren ständigen Einsatzorten zurückkehren.
Auch der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich in dieser Sache wieder zu Wort gemeldet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Belta sagte er:
„Wenn unsere Gegner solch absurde Schritte unternehmen, werden nicht nur nukleare, sondern noch fortschrittlichere Waffen in Belarus stationiert, um unser Territorium zu schützen“
Die Präsidenten von Belarus und Russland, Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin, wollen am 18. Februar 2022 über ihr weiteres Handeln bezüglich der gemeinsamen Truppengruppierung sprechen. Das meldete die Nachrichtenagentur Belta um 10.26 Uhr MEZ. Lukaschenko sei bereit, die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk anzuerkennen und sehe keine Notwendigkeit für die Einrichtung russischer Militärstützpunkte in Belarus. Hierzu erklärte er:
„Die Russische Föderation wird uns hier im Westen sehr schnell unterstützen können. Zwei Tage, und die russischen Streitkräfte sind hier. Wozu brauchen wir Milliarden von US-Dollar auszugeben und zusätzliche Stützpunkte einzurichten?“
Die Übungen im Süden von Belarus an der Grenze zur Ukraine sollen planmäßig am 20. Februar 2022 enden. Was die Raketentruppen betreffe, so würden sie sowohl in Russland als auch in Belarus stationiert. Das verlange der Unionsvertrag, so Lukaschenko.
Im Donbass werden die militärischen Aktivitäten vom 17. Februar 2022 so gewertet, dass die Streitkräfte der Ukraine und ukrainische Bataillone Granatwerfer, Mörser und Kanonenartillerie einsetzten, um nach Schwachstellen zu suchen und die Reaktionen beobachten zu können. Es könne sich um das Vorspiel für einen größeren Militäreinsatz handeln.
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