Wurde man früher während einer Reise kontrolliert, war das den Betroffenen in den meisten Fällen unangenehm. In der Corona-Zeit hat sich die Einstellung hierzu bei vielen Menschen geändert. Sie haben Angst um ihre Gesundheit und sind besorgt, dass andere nicht geimpft und nicht getestet sein könnten, oder sich nicht an die Regeln halten. Nicht selten werden ausgiebige Kontrollen diesbezüglich als notwendig empfunden und sogar begrüßt.
Carolina Wojtal, Juristin und Co-Leiterin des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz, sagte am 3. Februar 2022 im Deutschlandfunk zum Thema „Coronakonforme Urlaubsplanung“:
Man möchte einfach manchmal auch kontrolliert werden, wenn ich das so formulieren darf, um einfach auch sicherzugehen, dass alle, die um einen herum dann auch einreisen, sich ebenfalls an die Regeln halten. Und ich habe das auch schon aus persönlicher Erfahrung erlebt, dass das leider nicht der Fall ist, und man dann nämlich ein sehr ungutes Gefühl hat, wenn man sich dann auch in eher beengten Räumlichkeiten oder Situationen wiederfindet, und man eben nicht sicher sein kann, dass jeder auch kontrolliert wurde und alles, was erforderlich ist, bei sich führt.
Seit dem 1. Februar 2022 gelten in der europäischen Union neue Reiseregeln. Ein wichtiger Grundsatz lautet, dass nicht mehr das Startland der Reise entscheidend ist, sondern ein gültiger Impf-, Test oder Genesungsnachweis. Umgesetzt werden hierbei weitgehend Konzepte, welche bereits mehrere Jahre vor der Corona-Zeit ausgearbeitet worden waren:
Hierfür hatte sich ein globales Konsortium aus Einzelpersonen, Regierungen, Behörden und der Reisebranche gebildet. Den Konsortialpartnern soll es ermöglicht werden, auf die Identitätsdaten eines Reisenden zuzugreifen, um das von ihnen ausgehende Risiko zu bewerten, die Passagierabwicklung zu optimieren und das Risiko zu reduzieren. „Je mehr Bescheinigungen ein Reisender sammelt und teilt, desto besser können Konsortialpartner, Regierungen und andere Parteien ein reibungsloses und sicheres Reiseerlebnis bieten“, heißt es in dem Projektpapier.
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