Einer der thematischen Schwerpunkte im Amt für Gesundheit und Versorgung ist der Bereich Gesundheitsförderung, Suchtprävention und Suchthilfe. „Unter dem Motto ‚Gesund aufwachsen, gesund arbeiten, leben und gesund alt werden‘ haben wir im vergangenen Jahr viele gesundheitsfördernde Maßnahmen umsetzen können und nachhaltige Akzente zur Förderung der Gesundheit der Geraer Bürgerinnen und Bürger gesetzt“, bilanziert Monique Heinze, kommissarische Leiterin des Amtes für Gesundheit und Versorgung, und führt weiter aus:
„Oberstes Ziel ist es, über die selbstbestimmte Gestaltung gesunder Lebensbedingungen die individuelle physische und psychische Gesundheit zu stärken. Die pandemischen Rahmenbedingungen stellten die Umsetzung oftmals vor große Herausforderungen. Daher freut es uns umso mehr, dass wir so viele Menschen erreicht haben“.
Bewegungsmangel seit Beginn der Pandemie sowie starke soziale Einschränkungen müssten mit einem aktiven Angebot begegnet werden. Zudem sei seelisches Wohlergehen Voraussetzung für den Erhalt der Alltagskompetenz, der sozialen Teilhabe und einer hohen Lebensqualität. „Hierbei sehen wir uns als Stadt in der Verantwortung, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt beratend beiseite zu stehen“, so Heinze. In einem Angebotsmix aus Vorträgen, Wanderungen und Aktionstagen wurde gezielt Einfluss auf Risikofaktoren wie körperliche Inaktivität, Alkohol, Tabak, Ernährung oder Stress Einfluss genommen.
Auf besonders großes Interesse stieß beispielsweise die Aktionswoche „Gegen die Mauer des Schweigens“ im September. In dieser widmete sich die Stadt Gera gemeinsam mit der TelefonSeelsorge Ostthüringen sowie der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde und dem Diakonieverbund Gera dem Thema Suizid und Suizidprävention. Mittels einer Ausstellung, Fachvorträgen, Lesungen sowie einem Filmabend ist es gelungen, dieses sensible Thema öffentlich zu platzieren und betroffene Angehörige, Hilfesuchende und professionelle Berater miteinander ins Gespräch zu bringen. Am Weltalzheimertag, den 21. September 2021, wurde mit Unterstützung des Demenz-Hilfenetzwerkes Gera und dem Förderverein „Zeitgeschenke“ der AWO ein Aktionstag organisiert, um auf die Erkrankung und die Situation der betroffenen Menschen sowie der pflegenden Angehörigen aufmerksam zu machen. Gut angenommen wurde auch der Aktionstag „Gemeinsam über den Berg – Psychische Gesundheit und Resilienz!“ im Oktober, der gemeinsam mit der Otegau, der AOK plus sowie dem Jobcenter Gera durchgeführt wurde und mit aktiven Angeboten zur Entspannung, geführten Wanderungen und einem psychologische Beratungsangebot ausgestaltet wurden.
Neben den ausgewählten Beispielen für den aktiven Austausch zwischen dem Amt für Gesundheit und Versorgung und der städtischen Bevölkerung, wurden eine Reihe konzeptioneller Ergebnisse erzielt. Das Amt war beispielsweise maßgeblich bei der Erstellung des Ende 2021 veröffentlichten Berichts über die Pflegesituation in der Stadt Gera beteiligt. In den vergangenen Monaten wurde zudem eine umfangreiche Übersicht von über 60 Angeboten der Prävention und psychischen Gesundheitsförderung speziell von Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit der AOK plus und der SRH Hochschule für Gesundheit Gera erarbeitet. Diese enthält zielgruppendifferenzierte Programme, Theaterstücke, Ausstellungen oder Projekte zu vielfältigen Themen wie Mediennutzung, Drogenkonsum und Sucht, Mobbing oder Sexualaufklärung. Geplant ist es, diesen im zweiten Quartal 2022 der Öffentlichkeit zu präsentieren, so dass insbesondere Kindertagesstätten und Schulen die Angebote nutzen können.
Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr darüber hinaus auf dem 50-jährigen Jubiläum von Geras größtem Stadtteil. „Lusan hat einen hohen Altersquotienten. Mit Blick auf die generationsübergreifende soziale Integration möchten wir auf Möglichkeiten der Gesundheitsförderung, der Bewegung, der sozialen Integration vor Ort aufmerksam machen und zum Mitmachen motivieren“, erläutert Beate Malinowsky aus der Abteilung Grundsatz, Betreuung und Gesundheitsförderung das dazugehörige Projekt „Älter werden in Gera“.
„Die Themen Gesundheitsförderung und -prävention in einer Stadt können nur funktionieren, wenn verschiedenste Akteure zusammenwirken. In Gera profitieren wir von einem guten und vertrauensvollen Netzwerk“, bewertet Malinowsky die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das habe das vergangene Jahr erneut gezeigt und werde mit Sicherheit auch in diesem Jahr erfolgreich fortgeführt. So solle unter anderem das Thema Gesundheitsprävention noch stärker ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger gerufen werden, denn solange der Mensch gesund sei, werde das Thema der aktiven physischen und seelischen Vorsorge oftmals vernachlässigt.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
Kommentar hinterlassen