In seinem Medienmagazin berichtete der Deutschlandfunk am 25. Januar 2022 um 15.54 Uhr über die Zeitung „Neues Gera“ als einen „ganz speziellen Fall“, nachdem er sich zuvor mit der Kurierverlag GmbH auseinandergesetzt hatte, welche die „Südthüringer Rundschau“ herausgibt, und mit ihr Misstrauen schüre, das Corona-Virus verharmlose und die Schutzmaßnahmen verächtlich mache.
Die Zeitung „Neues Gera“ werde herausgegeben vom Vorsitzenden der AFD-Fraktion im Geraer Stadtrat. Er sei privatwirtschaftlicher Verleger und AFD-Funktionär in einer Person. Das Gratisblatt falle seit Jahren mit AFD-Hofberichterstattung auf, mit der Verbreitung extrem rechter Positionen, aber eben auch mit Einlassungen zu Corona, die das RKI wahrscheinlich nicht so unterschreiben würde. In der Zeitung heiße es, dass wahrscheinlich mehr Menschen am Impfstoff stürben als an Corona.
In der anschließenden Rubrik „Sagen und Meinen — der Sprach-Check“ hieß es mit Blick auf die Corona-Berichterstattung, der Begriff „Spaltung“ welcher in den Medien häufig verwendet werde, stelle die Situation irreführend dar. Eine große Mehrheit habe sich impfen lassen, und eine große Mehrheit sei für strengere Corona-Maßnahmen sowie für eine Impfpflicht. Die Gegner des Impfens und der Corona-Maßnahmen seien eine deutliche Minderheit. Zweitens, unterstelle der Begriff „Spaltung“, dass die Gesellschaft in anderen Fragen nicht gepalten, also nicht unterschiedlicher Meinung sei. Dabei gebe es in keiner politischen Frage eine Einheitsmeinung, und erst recht keinen einheitlichen Volkswillen, was zum Beispiel Rechtsextreme behaupten würden. Es gebe Interessenunterschiede, die in einer Demokratie normal seien. Drittens, stünden nicht immer dieselben Leute einander gegenüber. Wer in einer Frage eine bestimmte Meinung teile, teile sie in einer anderen nicht. Eine politische Spaltung sehe der Verfassungsrechtler Christoph Möllers nur, wenn sich eine Gesellschaft immer wieder in die gleichen Teile teile. Medien würden leicht den Eindruck erwecken, es gebe oder drohe eine Spaltung, wenn sie zwei konträre Meinungen gegenüber, und so darstellen, als gäbe es für beide gleichviele Unterstützer. Das verzerre die Wahrnehmung und hemme politische Entscheidungen.
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