STADTRAT BESCHLIESST SCHULNETZPLAN FÜR GERA

Im Schulnetzplan werden die gegenwärtige Geraer Schullandschaft dokumentiert, derzeitige und künftige Herausforderungen sowie bauliche und organisatorische Maßnahmen aufgeführt. (Grafik: Stadtverwaltung)

Der Stadtrat beschloss am Mittwoch, den 14. Dezember 2021, den Schulnetzplan der Stadt Gera für die Schuljahre 2022/2023 bis 2026/2027. Das Ziel eines Schulnetzplanes ist es, ein möglichst vollständiges und wohnortnahes Bildungsangebot sicherzustellen. „Dieser positive Beschluss ist für die Geraer Bildungslandschaft ein wichtiges und richtiges Zeichen. Auf dieser Basis haben wir eine verbindliche Planungsgrundlage für künftige Haushalts- und Investitionsentscheidungen, um die Lern- und Lehrbedingungen an den Schulen der Stadt Gera durch zusätzliche Räumlichkeiten, Sanierungen, aber auch durch neue individuelle Unterrichtsformen weiter zu verbessern“, zeigt sich Sandra Wanzar, Dezernentin für Jugend und Soziales, zufrieden mit der Entscheidung.

Im Schulnetzplan werden die aktuelle Geraer Schullandschaft dokumentiert, derzeitige und künftige Herausforderungen sowie bauliche und organisatorische Maßnahmen aufgeführt. Er porträtiert unter anderem die elf staatlichen Grundschulen, die Förderschule, die neun weiterführenden staatlichen Schulen sowie die drei staatlichen berufsbildenden Schulen und gibt Auskunft über die dort zu erwartenden Schülerzahlen in den kommenden Jahren. So werden sich die Schülerplätze im Grundschulbereich bis zum Schuljahr 2026 um 455 auf insgesamt 3475 Plätze, in der Sekundarstufe ab der Klassenstufe fünf um 444 auf 4618 Schülerplätze erhöhen. Im Abgleich mit den bestehenden Kapazitäten werden etwaige Engpässe deutlich, aus dem sich der konkrete Kapazitätsbedarf für räumliche Erweiterungen ableitet.

Der Schulnetzplan greift zudem schulorganisatorische Themen wie die Digitalstrategie, Integration und inklusive Bildung auf. Neben der Darstellung des Ist-Zustandes werden Handlungsempfehlungen und notwendige Voraussetzungen formuliert.

„Die Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, dass wir insbesondere im Bereich der digitalen Bildung enormen Nachholbedarf haben. Unser Ziel muss es daher sein, die Möglichkeiten für digitale Bildung, sowohl im Präsenzunterricht als auch im Fernunterricht, für alle Geraer Schulen zu ermöglichen“, erläutert Frau Wanzar.

Ein weiterer Schwerpunkt des Schulnetzplanes ist die Darstellung der geplanten Sanierungs- und Bauvorhaben an Schulen bis 2026/2027. So wird beispielsweise mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 mit der Sanierung der Grundschule „Saarbachtal“ in der Scheubengrobsdorfer Straße 65 A begonnen. Aufgrund der fehlenden räumlichen Kapazitäten an der Grundschule „Otto Dix“ in der Gutenbergstraße 1, deren aktuelle Schülerzahl die Aufnahmekapazität übersteigt, soll diese mittelfristig durch das Gebäude und das Grundstück des jetzigen Standortes der Musikschule „Heinrich Schütz“ erweitert werden. Für die Musikschule wird in diesem Zusammenhang ein Standort in der Innenstadt gesucht, der alle Voraussetzungen für einen Musikunterricht in mindestens gleichem Maße wie das derzeitige Gebäude am Biermannplatz 1 erfüllt. Die Festlegung des neuen Standortes erfolgt durch einen Stadtratsbeschluss. Saniert werden in den nächsten Jahren ebenso die Regelschule „Die Vierte“, Rudolstädter Straße 51, das Förderzentrum „Am Brahmetal“, Leuchtenburgstraße 6, und die staatliche Berufsbildende Schule Gesundheit, Soziales und Sozialpädagogik an den Standorten Maler-Fischer-Straße 2 und Robert-Erbe-Straße 1. Das Schulobjekt Eiselstraße 44 inklusive Freianlagen und Schulsporthalle dient weiterhin als Ausweichobjekt während der Schulsanierungsmaßnahmen.

Ausführungen zum neuen Bildungscampus Lusan mit großzügigen Sportstätten finden sich ebenso im Schulnetzplan wieder. Hier wird ab dem Schuljahr 2023/2024 die „Wilhelm-Busch“-Grundschule in der Saalfelder Straße 24, zu einer 4-zügigen und die Regelschule „Die Vierte“, Rudolstädter Straße 51, zu einer dreizügigen Schule erweitert.

Die Hans-Christian-Andersen-Grundschule in der Fröbelstraße 2a wird mit Beginn des selben Schuljahres auf eine 3,5-zügige Grundschule erweitert, da Räumlichkeiten der Eiselstraße 110 mit genutzt werden können. Darüber hinaus sollen die Grundschule „Am Bieblacher Hang“ in der Dr.-Theodor-Neubauer-Straße 1 und die „Tabaluga“-Grundschule in der Carl-Zeiss-Straße 20, ab dem Schuljahr 2022/2023 einen Schulverbund aus zwei Standorten bilden.

Gera als bedeutender Standort in der Berufsbildungsregion Ostthüringen ist ebenso wichtiger Bestandteil im Schulnetzplan. „Gut ausgebildete Fachkräfte sind existenziell wichtig für den Arbeitsmarkt. Wir wollen daher optimale Rahmenbedingungen für über 50 Ausbildungsberufe bereitstellen“, erläutert die Dezernentin mit Blick auf die Planungen für die nächsten Jahre: Die Struktur der Berufsbildenden Schulen und die Ausbildungsberufe können im Wesentlichen erhalten werden. Damit stehen der lokalen und regionalen Wirtschaft weiterhin bewährte und wohnortnahe Kapazitäten für die Fachkräftesicherung zur Verfügung.

Schulnetzpläne werden gemäß § 41 Thüringer Schulgesetz (ThürSchG) von den Schulträgern für ihr Gebiet in der Regel alle fünf Jahre aufgestellt und fortgeschrieben. Der aktuelle Schulnetzplan endet mit dem laufenden Schuljahr 2021/2022. Für den vorliegenden Schulnetzplan wurde im dritten Quartal 2019 die AG Schulnetzplan mit Mitgliedern des Ausschusses für Bildung, des Staatlichen Schulamtes Ostthüringens, der Schulverwaltung und des Amtes für Hochbau und Liegenschaften einberufen. Im Mai 2021 wurde der Entwurf des Schulnetzplanes zur Beteiligung an die staatlichen Schulen und andere zu beteiligende Institutionen gesandt. Die eingegangenen Stellungnahmen wurden abgewogen und eingearbeitet. Im November wurde der Schulnetzplan in den städtischen Gremien beraten und jetzt im Umlaufverfahren mit hoher Mehrheit bestätigt.

Der beschlossene Schulnetzplan ist im Ratsinformationssystem hinterlegt.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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