Philip Glass ist einer der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen Musik. Seine Werke gehören im Konzert und Ballett, in der Filmmusik und nicht zuletzt auch im Musiktheater seit langem international zum Repertoire. Für seine 2000 in Seattle uraufgeführte Kammeroper „In der Strafkolonie“ griff Glass auf Franz Kafkas 1919 veröffentlichte gleichnamige Erzählung zurück. Das Werk, in einer eindringlichen Inszenierung von Angelika Zacek, präsentierte das Theater Altenburg Gera am 21. November 2021 im Gebäude „Bühne am Park“.
Es handelt davon, dass ein Verurteilter getötet werden soll. Ausführendes Organ ist ein Offizier, der die traditionelle Hinrichtungspraxis nicht infrage stellt. Der neue Kommandeur der Strafkolonie hat angeordnet, dass ein Besucher der Exekution als Zeuge beiwohnt. Der Offizier beschreibt dem Besucher die Funktionsweise des Hinrichtungsapparats minutiös – Idee, Konstruktion und schließlich die Methode. Diese Methode ist die grausamste und inhumanste, die man sich vorstellen kann. Gleichermaßen leidenschaftlich wie sachlich erläutert der Offizier sämtliche Details. Er ist überzeugt davon, dass die Maschine den Verurteilten verwandelt; wenn er die Verwerflichkeit seines Vergehens einsieht, bereut er dieses. Während er seine Hinrichtung erwartet, kennt der Delinquent jedoch weder sein Urteil noch die Art der Bestrafung. Der Besucher ist zunehmend entsetzt über das, was er sieht, jedoch nicht imstande, einzugreifen.
Die Musikalische Leitung hatte Kapellmeister Yury Ilinov. Bühne und Kostüme gestaltete Peter Lehmann. Die Rolle des Offiziers sang Kai Wefer, und als Reisender trat Gustavo Mordente Eda auf. Als Verurteilter tanzten Carlos Eduardo Boeira und Felipe Vasques.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH
Kommentar hinterlassen