Wieviel Verlass ist auf die Politik, wenn mit ziemlicher Gewissheit genau das eintritt, was vorher mehrmals und gänzlich ausgeschlossen wurde? Nun soll es doch eine Impfpflicht geben — zunächst wohl nur für bestimmte Bereiche. Es ist erstaunlich, wie berechenbar der Zeitpunkt war, an dem diese Debatte fortgesetzt wird.
Bislang hieß es, das Impfen sei eine moralische Pflicht. Ob Moral derart an pharmazeutische Produkte und invasive Eingriffe geknüpft werden, darf bezweifelt werden — insbesondere, wenn wirtschaftliche Abhängigkeitsverhältnisse ausgenutzt werden, um Menschen zu nötigen, und die erzwungene Entscheidung anschließend als eine freiwillige in die Statistik eingeht.
Bemerkenswert ist auch der Vorschlag aus einigen Kreisen, das Recht auf körperliche Unversehrtheit durch ein Recht auf Gesundheit zu ersetzen. Doch damit würde nicht nur jeder das Entscheidungsrecht über den eigenen Körper verlieren — zur Freude der Pharmaindustrie. Es kommen viele weitere Fragen auf: Im Umkehrschluss bedeutet das, der körperlich unversehrte Mensch, so wie ihn die Natur hervorgebracht hat, wird zur Gefahr für die Mehrheit der Gesellschaft erklärt.
Das verwendete Vokabular bereitet schon heute den Weg für diese Sichtweise: Mit „ungeimpft“ wird der Eindruck erweckt, als sei dieser Mensch noch nicht ganz vollständig, als müsse er durch reichlich Pharmazie erst noch auf den neuesten Stand werden — am besten, so haben es sich einige Investoren wohl ausgemalt, nach dem Prinzip eines Computer-Betriebssystems, dass immer wieder neue Updates benötigt, und „sicher“ zu sein.
Wer ist dann wirklich krank — der unversehrte Mensch oder eine Gesellschaft, die sich präventiv Medikamente einpumpen lässt, in dem Glauben, sich vor diesem schützen zu müssen?
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