Schon Eleanor Roosevelt nannte Anne Franks Tagebuch eines „der weisesten und bewegendsten Kommentare zum Krieg und seinen Auswirkungen auf den Menschen“. Der russische Komponist, Maler und Schriftsteller Grigori Frid (1915 bis 2012) hat dieses berührende Zeitdokument einfühlsam und den Gefühlsregungen nachspürend vertont. Aufwühlend beschreibt er in seiner Mono-Oper die Ängste, die Anne durchlebt, wie sie trotz lebensbedrohlicher Umstände zur Frau reift und dabei immer ihren Humor bewahrt und gelassener wird. Ihren unerschütterlichen Optimismus schöpft sie aus der Fähigkeit, ihre Situation schreibend zu verarbeiten, aus ihrer Liebe zu ihrem Schicksalsgenossen Peter und aus ihren Naturbeobachtungen aus dem Dachfenster des Hinterhauses. Im Rahmen des Themenjahres „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ präsentiert das Theater Altenburg Gera jetzt Frids Mono-Oper am Donnerstag, den 21. Oktober um 11 Uhr im Großen Haus.
Zur Handlung
Zu ihrem 13. Geburtstag erhielt Anne Frank am 12. Juni 1942 ein kleines, in rotweißen Stoff eingebundenes Tagebuch. Besondere Bedeutung erlangte es ab dem 6. Juli 1942, dem Tag, an dem sich die jüdische Familie Frank vor den Nationalsozialisten im Hinterhaus des Gebäudes Prinsengracht 263 in Amsterdam versteckte. Dem Tagebuch vertraute Anne alles an; sie plante, dieses nach dem 2. Weltkrieg unter dem Titel „Das Hinterhaus“ zu veröffentlichen. Nach dem Verrat ihres Verstecks 1944 wurden Anne und ihre Familie deportiert. Sie starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Nach der Verhaftung der Familie Frank nahm deren Helferin Miep Gies das Tagebuch an sich und bewahrte es so vor dem Zugriff der Gestapo. Sie übergab es nach dem Krieg an Annes Vater Otto Frank, der als einziger den Krieg überlebt hatte.
Die Musikalische Leitung hat Chordirektor Alexandros Diamantis. Das Stück inszeniert Chefdramaturg Felix Eckerle. Die Bühne gestaltet Christian van Loock, die Kostüme Hilke Lakonen. In der Rolle der Anne tritt Kathrin Filip auf. Sie war 2016/17 Mitglied des Thüringer Opernstudios und war am Theater Altenburg Gera unter anderem als Riquette in der Operette „Viktoria und ihr Husar“ zu erleben. Seit 2017 ist sie festes Ensemblemitglied am Theater Münster.
Im Altenburger Theaterzelt ist das Stück erneut zu sehen am Freitag, den 29. Oktober 2021, 19.30 Uhr, und am Sonntag, den 5. November 2021, 19.30 Uhr.
Eintrittskarten sind an der Theaterkasse erhältlich. Diese können telefonisch unter der Rufnummer 0365 8279105 bzw. 03447 585160 sowie über „www.theater-altenburg-gera.de” reserviert werden.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH
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