AFD ERHÄLT IN THÜRINGEN DIE MEISTEN WÄHLERSTIMMEN

Während die AFD auf Bundesebene Verluste hinnehmen muss, kann sie in Thüringen als einziges Land einen deutlichen Stimmenzuwachs für sich verbuchen. In weiten Teilen des Freistaates erhielt sie nicht nur die meisten Zweitstimmen, sondern erstmals auch Direktmandate.

Die meisten Erststimmen für die AFD gab es in den Wahlkreisen „Eisenach—Wartburgkreis—Unstrut-Hainich-Kreis“ (Nr. 190), „Gotha—Ilm-Kreis“ (Nr. 192), „Saalfeld-Rudolstadt—Saale-Holzland-Kreis—Saale-Orla-Kreis“ (Nr. 195) und „Gera—Greiz—Altenburger Land“ (Nr. 194). Für letzteren wird wieder der AFD-Politiker Stephan Günther Brandner in das Bundesparlament einziehen. 2017 war er über die Landesliste nach Berlin gelangt. Der Jurist will sich nun für den Fraktionsvorstand seiner Partei bewerben.

Bezogen auf die thüringischen Landkreise und kreisfreien Städte hatte die AFD im Saale-Orla-Kreis die meisten Zweitstimmen. Hier lag der Anteil bei 30,4 %. Es folgen die Landkreise Saalfeld-Rudolstadt und Altenburger Land mit jeweils 29,5 %. Die wenigsten Zweitstimmen erhielt sie mit 11,7 % in der Stadt Jena.

Zehn Direktmandate der AFD im Bundesparlament sind auf die sächsischen Wähler zurückzuführen. Bei der Bundestagswahl 2017 gab es drei sächsische Wahlkreisgewinner. Dafür fällt die Anzahl der Zweitstimmen dort etwas geringer aus. Dennoch reicht sie für Platz eins. AFD-Wahlkreisgewinner gibt es auch in Anhalt und Mansfeld. In den westlichen Bundesländern liegen die Ergebnisse der AFD dagegen im einstelligen Prozentbereich.

Insgesamt hat die AFD bei der Bundestagswahl 16 Direktmandate erreichen können. Wegen der geringeren Zahl an Zweitstimmen wird die neue Fraktion jedoch um ein Zehntel kleiner sein und aus 83 Abgeordnete bestehen. Auf Bundesebene wird nun eine Auseinandersetzung um die künftige Ausrichtung der Partei erwartet, bei der im Wesentlichen zwei Lager um die Dominanz ringen.

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