WEITERE MELDUNGEN ZU DEN THEMEN CORONA UND IMPFEN

Bis Ende des Jahres 2021 sollen mindestens 40 % aller Menschen auf der Welt geimpft sein. Darauf einigten sich die G-20-Gesundheitsminister in Rom. Das zweitägige Treffen endete am 7. September 2021 mit einer Abschlusserklärung. Ziel ist eine Ausweitung der Produktion, sodass die Seren auch in ärmeren Ländern appliziert werden können. Bis Jahresende will Deutschland für die internationale Corona-Impfkampagne einhundert Millionen Dosen bereitstellen, kündigte Bundesgesundheitsminister Spahn an und fügte hinzu, die Pandemie höre erst auf, wenn sie auf der ganzen Welt vorbei sei.

In Deutschland wird es vom 13. bis 19. September 2021 eine bundesweite Impf-Aktionswoche geben. Alle Akteure sollen unkomplizierte und kreative Angebote schaffen. Angesprochen werden hierbei Sportvereine, Kulturveranstalter, Unternehmen, Ärzte, Apotheken und die freiwilligen Feuerwehren.

In Deutschland will das Bundesgesundheitsministerium die Testverordnung so ändern, dass ab Mitte Oktober 2021 Corona-Schnelltests nur noch in wenigen Ausnahmefällen unentgeltlich sind. Die bisherige Regelung läuft am 11. Oktober 2021 aus. Ein Entwurf für die Neufassung wurde bereits erarbeitet. Begründet wird dies mit den zur Verfügung stehenden Impfangeboten. Mit Nachweis einer Impfung entfällt in vielen Bereichen die Pflicht zur Vorlage einer Testbescheinigung.

Die Gesundheitsminister der Länder einigten sich am 6. September 2021 auf einheitliche Corona-Regeln für die Schulen. Künftig soll bei einem positiven Fall nicht mehr für die Schüler der gesamten Klasse Quarantäne angeordnet werden. Außerdem soll es nach fünft Tagen die Möglichkeit zum Freitesten geben.

Zur Beurteilung der Corona-Situation soll künftig als Hauptkriterium die Zahl der Einweisung positiv getesteter Patienten in die Kliniken herangezogen werden. Maßgebend bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen sind künfig die übermittelten Fälle über einen Zeitraum von einer Woche, bezogen auf 100’000 Einwohner. Einheitliche Schwellenwerte sind nicht mehr vorgesehen; die Eintscheidung obliegt den Ländern unter Berücksichtigung der regionalen Krankanhauskapazitäten. Weitere Entscheidungskriterien sind die Impfquote, die nach Alter differenzierte Sieben-Tage-Inzidenz sowie verfügbare intensivmedizinische Behandlungskapazitäten.

Mehrere Bundesländer wollen die Lohnfortzahlung für ungeimpfte Menschen im Falle einer angeordneten Quarantäne beenden. In Baden-Württemberg und Rheinand-Pfals ist dies bereits beschlossen. Überlegungen hierzu gibt es in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Nach Angaben der DAK wirkten sich die Corona-Maßnahmen negativ auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus. Für die Untersuchung wurden die Daten von 800’000 DAK-Versicherten im Alter bis 17 Jahren aus dem Jahre 2020 ausgewertet und mit den Vorjahresdaten verglichen. Demnach nahmen die Krankenhausbehandlungen wegen Adipositas um 60 % zu, wegen Untergewicht um 35 %, wegen Eßstörungen wie Bulimie und Magersucht um fast 10 %. Gleichzeitig sank die Zahl der in den Krankenhäusern behandelten Infektionskrankheiten im Vergleich zum Jahr 2019.

Das Unternehmen Biontech arbeitet an einem Serum, das Kindern im Alter zwischen fünf und elf Jahren verabreicht werden kann. Es handele sich um dasselbe mRNA-Produkt, wie es für Erwachsene vorgesehen ist, jedoch weniger hoch dosiert. Die Produktion werde bereits vorbereitet; die Zulassung wolle der Konzern in den kommenden Wochen beantragen.

Nach Ansicht der Gründer des Unternehmens Biontech, Sahin und Türeci, bleiben nur noch etwa 60 Tage Zeit, um einen „harten Winter“ zu vermeiden. Sie fordern, das Mögliche zu tun, um in den verbleibenden zwei Monaten soviele Menschen wie möglich zu mobilisieren und alles daran zu setzen, unentschiedene Menschen von einer Impfung zu überzeugen.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt nun auch schwangeren und stillenden Frauen eine Impfung. Nicht geimpfte Frauen im gebährfähigen Alter sollten sich tunlichst noch vor der Schwangerschaft impfen lassen. Empfohlen werden die mRNA-Seren der Hersteller Biontec und Moderna.

Derzeit zeigen sowohl die potenziellen Impflinge als auch Ärzte kaum Interesse an einer dritten Impfung. Das stellte die Kassenärztliche Bundesvereinigung fest. Einer der Gründe sei, dass noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission vorliege. Bislang erhielten rund 162’000 Menschen in Deutschland eine dritte Dosis.

Eine in Kolumbien nachgewiesene SARS-CoV-2-Variante mit der Bezeichnung Mu stuft die WHO als „Variante von besonderem Interesse“ ein und warnt vor einer möglichen Impfstoff-Resistenz. Die Europäische Arzneimittelbehörde bezeichnet die Variante als „potenziell besorgniserregend“. Es finden Beratungen mit den Impfstoffentwicklern statt.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*