Am 6. September 2021 feierten die Schüler sowie das Lehrerkollegium der Ostschule den ersten Schultag nach den Sommerferien als Thüringer Gemeinschaftsschule (TGS). Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb und Thüringens Minister für Bildung, Jugend und Sport, Helmut Holter gratulierten zur neuen Schulform. Sie ist die erste staatliche Gemeinschaftsschule in Gera und die Nummer 53 im Freistaat Thüringen. „Wir erweitern mit dieser Entwicklung die Geraer Schullandschaft maßgeblich und gehen einen entscheidenden Weg für die Bildung in der Stadt. Das erfüllt mich mit Stolz“, so Vonarb.
Die Initiative des Schulartwechsels geht auf die Schule selbst zurück. Bereits im Jahre 2010 begannen die Vorbereitungen, die Regelschule in eine Gemeinschaftsschule umzuwandeln. 2017 hat der Stadtrat mit dem Schulnetzplan für die Schuljahre 2016/2017 bis 2021/2022 beschlossen, dass die Ostschule eine Thüringer Gemeinschaftsschule wird. Die TGS ist im aktuellen Schuljahr 2021/2022 mit drei fünften Klassen gestartet. Im nächsten Schuljahr 2022/2023 werden dann auch erstmals Erstklässlerinnen und Erstklässler aufgenommen, die dann bis zur zehnten Klasse geführt werden. Die Besonderheit einer Gemeinschaftsschule ist das gemeinsame Lernen bis zur Klassenstufe acht sowie die breite Abschlussvielfalt. Ob Hauptschulabschluss, qualifizierender Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, schulischer Teil der Fachhochschulreife oder allgemeine Hochschulreife — die Entscheidung darüber treffen die Schülerinnen und Schüler erst nach der Klassenstufe acht. Ab der Klassenstufe neun wird dann abschlussbezogen unterrichtet. Dank der Unterstützung des Amtes für Bildung, des Staatlichen Schulamtes sowie der Ostschule selbst ist der Schulartwechsel erfolgreich geglückt.
„Insbesondere der Schulleiterin Frau Amberg gilt mein besonderer Dank. Mit viel Engagement und Herzblut hat sie die finalen Schritte der Ostschule auf dem Weg zu TGS mitgeführt“, so Julian Vonarb. Für die Geraer Schulen bedeute diese Veränderung der Schulart eine große Entlastung, für die beiden bereits bestehenden Gemeinschaftsschulen in freier Trägerschaft eine Erweiterung.
Die Ostschule gehört zu den traditionsreichsten Schulen der Stadt mit lebhafter Geschichte. Sie war eine Gemeinschaftsschule in der Zeit der sogenannten Weimarer Republik. Bis zum Jahre 1991 war es die POS „Karl Liebknecht“, und seit der Wiedervereinigung eine staatlich anerkannte Regelschule. In den beiden Weltkriegen diente ihr solider Ziegelbau als Lazarett für Verwundete. 2009 erhielt die Ostschule vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport den Namenszusatz „Europaschule“, womit ihr europaorientiertes interkulturelles Bildungsprofil angesprochen ist, das durch die zielgerichtete Förderung der interkulturellen Kompetenzen in allen Jahrgangsstufen zum Ausdruck kommt — etwa in Form der curricularen Integration europäischer Themen, Fremdsprachenlernen sowie projektorientierte Schulpartnerschaften und Praktika.
Im direkten Zusammenhang mit dem Wechsel der Schulart steht auch die derzeitige grundlegende Gebäudesanierung der Geraer Ostschule in der Karl-Liebknecht-Straße 56. Diese umfasst ebenfalls den Neubau der Sporthalle sowie die komplette Erneuerung der Freiflächen. Während der gesamten Bauzeit dient das Schulgebäude in der Eiselstraße 44 als Ausweichstandort.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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