VIDEOKUNST IN LEERSTEHENDEN LÄDEN DER INNENSTADT

Vom 1. bis zum 22. August 2021 wird die Sorge, ehemalige Hauptgeschäftsstraße in Geras Innenstadt, in eine Videokunstausstellung verwandelt: Auf die Schaufenster der leerstehenden Läden wird von hinten Videokunst projiziert. Damit verwandeln sich die Schaufenster in eine visuelle Anzeigefläche. Mit der Ausstellung will die Kuratorin Dr. Claudia Tittel, die gleichzeitig städtische Kulturamtsleiterin ist, auf Geras Innenstadtsterben aufmerksam machen. Gleichzeitig soll mit der Aktion die Innenstadt wiederbelebt werden. Für den genannten Ausstellungszeitraum stellen die Besitzer der Läden die Räume unentgeltlich zu Verfügung. „Es ist schade, dass die Sorge, die einst für Luxus und Eleganz sowie den Fortschritt stand, zu einer, im wortwörtlichen Sinne, Sorge der Stadt geworden ist. Ich würde mich freuen, wenn Kunst hier einen Beitrag leistet, diese Situation kritisch zu hinterfragen“, so Dr. Tittel.

Alle Künstler der Ausstellung setzen sich mit dem Thema Lost — Verlust, Vergänglichkeit, Einsamkeit, aber auch Zeitenwandel auseinander. Renommierte sowie junge Künstler und Videokünstler aus der Region Mitteldeutschlands wurden eingeladen, in der Galerie Sorge im öffentlichen Raum ihre Arbeiten zu präsentieren und somit ihre Werke in den öffentlichen Raum zu transferieren. In ihren Arbeiten setzen sich die Künstler auf sehr individuelle Art und Weise mit verlassenen Orten, dem Abschied von geliebten Menschen oder verpassten Chancen auseinander. Neben thematischen Werken sind aber auch abstrakte Arbeiten zu sehen, die allesamt im Computer konstruiert sind. Sie verweisen darauf, dass durch die Digitalisierung das Leben in virtuelle Welten verlagert wird. Die vorgestellten Werke zeigen somit die Bandbreite videokünstlerischer Arbeit: Von autobiografischen Ansätzen über abstrakte Bilder bis zu experimentellem Film können die Besucher*innen der Innenstadt ein Kaleidoskop der Gesellschaft und zeitgenössische Videokunst erleben.

Jeden Tag ab 20 Uhr, wenn die Geschäfte ihre Pforten schließen, erwachen die leerstehenden Läden zum Leben. Sie verwandeln die Nacht in den Tag und verzaubern die Sorge durch bewegte Bilder. Die Vernissage fand am 31. Juli 2021, 20 Uhr auf dem Piazza am Eingang der Sorge statt.

Die Übersicht der Künstler ist unter „www.kulturtage-gera.de“ zu finden. Der Eintritt für die Ausstellung „Lost Shops“ ist unentgeltlich.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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