Der Corona-Krisenstab der Stadt Gera stellt zum Ende dieser Woche vorerst seine Arbeit ein. Grund dafür ist die geringe Zahl an Neuinfektionen und der damit verbundene, ebenfalls geringere Arbeitsaufwand. Acht Monate lang hatten Mitarbeiter der Feuerwehr sowie der Stadtverwaltung das Gesundheitsamt bei der Bewältigung der Corona-Situation unterstützt.
Am 18. Juni 2021 wird der stellvertretende Leiter des Krisenstabes, Thilo Schütz, zum vorerst letzten Mal die Mitglieder des Stabes sowie die externen Fachberater in der Fahrzeughalle der Geraer Feuerwehr begrüßen. Seit Mitte Oktober 2020 gab es zunächst täglich, später dreimal wöchentlich, morgens um 8.30 Uhr einen Vortrag zur aktuellen Corona-Lage. 15 Minuten lang wurden aktuelle Infektionszahlen, Bettenkapazitäten der umliegenden Krankenhäuser, von Corona-Fällen betroffene Einrichtungen sowie aktuellen Verordnungen und Arbeitsaufträge vorgestellt. Nacheinander trug jedes Stabsmitglied Neuigkeiten aus den jeweiligen Sachgebieten vor, ehe im Nachgang zum Lagevortrag die aktuellen Prüffragen diskutiert und das weitere Vorgehen besprochen wurde. Immer mit von der Partie: Bürgermeister Kurt Dannenberg als Leiter des Krisenstabes, Sozialdezernentin Sandra Wanzar sowie ein Vertreter aus dem Geraer Gesundheitsamt.
Neben den Verwaltungsmitarbeitern nahmen auch externe, sogenannte Fachberater am Lagevortrag teil. So waren in der Regel stets Vertreter der Polizeidirektion Gera, des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr, des THW und oft auch Mitarbeiter aus Impfzentrum bzw. Impfstelle oder weiterer Hilfsorganisationen, wie ASB, DRK oder des Rettungsdienstzweckverbandes anwesend.
Während der achtmonatigen Krisenstabszeit, in der Gera die sogenannte zweite und dritte Corona-Welle erlebte, wurden die Mitglieder vor allerhand Herausforderungen gestellt. So galt es, Möglichkeiten zu schaffen, um Kontaktpersonen von Corona-Infizierten schnellstens testen zu können. Anfangs fuhren ehrenamtliche Helfer vom ASB, der Bundeswehr und Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Haustür zu Haustür, um PCR-Tests durchzuführen. Im November richtete der Krisenstab dann die Panndorfhalle und ab Mitte Februar 2021 Räume in der Amthorstraße als Abstrichstelle des Gesundheitsamts ein. Diese wird weiterhin in Betrieb bleiben, wenn auch die Auslastung sehr gering sein wird.
Um der großen Nachfrage an persönlicher Schutzausrüstung sowie medizinischer Masken gerecht zu werden, beschafften Mitarbeiter des Krisenstabes besagtes Material und verteilten es sowohl an die eigene Verwaltung aber auch an Pflegeheime oder Einrichtungen, die einen besonders dringlichen Bedarf anmeldeten. Besonders hervorzuheben sei hier eine Aktion im Februar, bei der mehrere Duzend tatkräftige Helfer mehrere Tausend Briefumschläge mit Masken für bedürftige Menschen bestückten.
Bereits im Dezember machte die Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie. Im Januar begannen die Vorbereitungen, gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung, für ein Impfzentrum in Gera. Dieses wurde am 10. März 2021 in der Panndorfhalle eröffnet, und bis Stand 15. Juni 2021 wurden mehr als 110’000 Erst- und Zweitimpfungen verabreicht. Das Impfzentrum wird noch bis mindestens 31. August 2021 in Betrieb bleiben.
Im Impfzentrum selbst aber auch an vielen anderen Stellen in der Stadt Gera kamen Bundeswehrsoldaten zum Einsatz. Sie halfen in der Kontaktnachverfolgung, beim Testen oder im hauswirtschaftlichen Bereich von Pflegeheimen oder zuletzt im SRH-Waldklinikum. Zeitweise unterstützten mehr als 50 Soldaten bei der Bekämpfung der Pandemie.
Eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitsamt und die Mitarbeiter des Krisenstabes war die sich ständig ändernde Gesetzeslage. Alle drei bis vier Wochen wurden seitens des Landes, später auch durch die Bundesnotbremse, neue Regeln zur Bewältigung der Corona-Situation beschlossen. Nicht nur, dass hierzu zahlreiche Anfragen und Anliegen beantwortet werden mussten, es gab auch den Auftrag, den Bürgern der Stadt Gera stets einen aktuellen Überblick über das, was gerade gilt, zu verschaffen. Ein wichtiges Mittel dafür ist die Corona-Seite der Stadt Gera, die am Tag bis zu 15’000 Zugriffe verzeichnete. Aber auch der Facebook-Account der Stadt wurde rege genutzt, um wichtige Informationen zu teilen.
„Neben vielen Bereichen der gesamten Stadtverwaltung hat der Krisenstab bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie eine zentrale Rolle eingenommen. Die Unterstützung des Gesundheitsamts war angesichts der Inzidenzen in Gera von zeitweise über 400 unentbehrlich. Ich danke den Mitgliedern des Krisenstabes, aber natürlich auch den Fachberatern sowie insbesondere den zahlreichen Ehrenamtlichen, die viel Zeit und Kraft in diesen schwierigen Monaten investiert haben“, resümiert Oberbürgermeister Julian Vonarb.
Für das Geraer Gesundheitsamt wird Corona auch weiterhin eine Rolle spielen. Kontakte müssen nachverfolgt und PCR-Tests durchgeführt werden. Auch die Mitarbeiter an der Bürgerhotline werden weiterhin für Fragen und Anliegen zur Verfügung stehen.
Nach dem 18. Juni 2021 kehren die Mitglieder des Krisenstabes wieder an ihre eigentlichen Arbeitsplätze zurück. Einen regelmäßigen Austausch wird es, je nach Entwicklung der Inzidenz, weiterhin geben.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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