In Sachsen-Anhalt wurde am 6. Juni 2021 ein neues Landesparlament gewählt. Wahlberechtigt waren rund 1,8 Millionen Bürger; die Wahlbeteiligung lag bei 61,5 %. Stärkste Kraft wurde wieder die CDU, zweitstärkste bleibt die AFD. Linkspartei und SPD müssen Verluste hinnehmen, während bei den Grünen ein kleiner Zuwachs gegenüber dem letzten Wahlergebnis zu verzeichnen ist. Die FDP ist wieder im Landesparlament vertreten.
CDU: 37,1 % (plus 7,3 %; 40 von 41 Direktmandaten)
AFD: 20,8 % (minus 3,5 %; ein Direktmantat)
Linkspartei: 11 % (minus 5,3 %)
SPD: 8,4 % (minus 2,2 %)
Bündnis ’90/Die Grünen: 5,9 %
FDP: 6,4 %
Möglich wäre erneut eine Koalition aus CDU, SPD und Bündnis ’90/Die Grünen. Aber auch für ein Bündnis nur mit der SPD würden die Ergebnisse reichen. Die FDP ist ebenfalls als Partner einer Dreierkoalition mit der SPD im Gespräch. Allerdings will sich Ministerpräsident Haseloff noch nicht festlegen.
Einige Wochen vor der Wahl schien es nicht ausgeschlossen, dass die AFD stärkste Kraft wird. Die CDU hatte daraufhin ihre Strategie angepasst und sich den Wählern als AFD-Verhinderer angeboten. Das gute Ergebnis der CDU ist größtenteils auf den amtierenden Ministerpräsidenten Reiner Haseloff zurückzuführen. Als CDU-Politiker präsentiert er sich trotz der Richtungsverschiebung seiner Partei weiterhin verhältnismäßig konservativ. Gewählt wurde überwiegend nach Persönlichkeit und Vertrauen. Somit kann angenommen werden, dass sich ein maßgeblicher Teil der Wählerschaft nicht für die CDU sondern für Reiner Haseloff entschied, oder gegen die AFD stimmen wollte. Die Grünen konnten in Sachsen-Anhalt kaum Zugewinne erreichen, da die Wahlberechtigten dort im Schnitt etwas älter sind und nach Gewohnheit wählen. Zudem werden die Ideen der Grünen als nachteilig für schwache Einkommensgruppen angesehen. Die Stärke der AFD könnte ihre Ursache in der Unzufriedenheit vieler Menschen haben. Besonders erfolgreich war sie bei den unter 30-jährigen Wählern. Viele hatten einst die Linkspartei gewählt und erhoffen sich nun nichts mehr von dieser.
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