Am 1. Juni 2021 trat Dr. Thomas Prill die Stelle als Leiter des neu gegründeten Stadtplanungsamtes in Gera an. Damit verbunden ist für ihn und seine Familie auch die Rückkehr in das heimatliche Ostthüringen.
Wie viele Städte und Gemeinden in Ostdeutschland verlor auch Gera nach der Wende tausende Einwohner. Mit einer Bevölkerungszahl von rund 93’000 gehört die ehemals zweitgrößte Stadt Thüringens seit 2009 zu den deutschen Mittelstädten. Insbesondere in den Jahren zwischen 1991 und 1997 verließen viele junge Menschen, aber auch Akademiker und Fachkräfte aufgrund der akuten Arbeitsmarktprobleme und der schlechten Berufs- und Verdienstmöglichkeiten die Stadt an der Weißen Elster. Einer dieser rund 35’000 Menschen war Thomas Prill, der nach seinem Abitur am Zabel-Gymnasium nach Hamburg ging, um Stadtplanung zu studieren. Nun kommt er zurück. Wir wollten von dem 41-jährigen Stadtplaner wissen, was ihn zu diesem Schritt motiviert, was er sich für das neue Amt vornimmt und wie für ihn die Stadt der Zukunft aussieht.
Was hat Sie bewogen, sich für diese Stelle zu bewerben?
Stadtplanung und Stadtentwicklung haben mich interessiert, seitdem ich denken kann. Ich erinnere mich daran, dass ich als kleines Kind mit meinem Großvater an einer riesigen Baugrube in Gera stand und über längere Zeit fasziniert beobachtet habe, wie ein neues Quartier entsteht. Nach vielen Jahren in der Forschung und Lehre in diesem Bereich ist es mir jetzt ein großes Anliegen, nicht nur theoretisch zu arbeiten, sondern Pläne und Konzepte auch umzusetzen, so dass sie im Raum unmittelbar sichtbar werden. Die Stadt Gera mit ihrer besonderen städtebaulichen Vergangenheit und den zukünftigen Herausforderungen ist im Hinblick darauf ein sehr spannendes Betätigungsfeld.
Was zieht Sie zurück nach Gera? Was macht Gera aus Ihrer Sicht lebens- und liebenswert?
Mich verbindet sehr viel mit Gera. Hier habe ich in den 1980er und 90er Jahren meine Freizeit verbracht. Mit der damals noch recht laut ruckelnden Straßenbahn bin ich als Kind von der Wendeschleife in Bieblach zur anderen Wendeschleife in Lusan gefahren und habe die Stadt auf eigene Faust erkundet. Das war immer ein tolles Erlebnis. Besonders geprägt haben mich die vielen positiven Begegnungen mit den Menschen dieser Stadt. Dazu zählen beispielsweise meine ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer des Zabel-Gymnasiums. Seit meiner Kindheit hat sich vieles in Gera verändert, ist schöner, heller, freundlicher geworden. Anderes wartet noch darauf, angepackt zu werden. Die in Teilen recht graue Stadt mit ihrer abgasbelasteten Luft, wie ich sie noch in Erinnerung habe, gibt es heute nicht mehr. Sie ist einer, ich möchte fast sagen, grünen Oase gewichen, man denke nur an den Hofwiesenpark oder den großen Stadtwald mit seinen unzähligen Wanderwegen. Hier ist man wirklich im Handumdrehen in der Natur und kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad entlang der Weißen Elster flanieren. Als Familienvater sind mir besonders die vielen Freizeit- und Erholungsangebote wichtig, die uns mit dem Hofwiesenbad, dem Theater Altenburg Gera, den vielen Museen und den Kunstsammlungen geboten werden. Gera hat sich trotz vorhandener Defizite, wie sie beispielweise im Bereich der oberen Sorge sichtbar sind, zu einem Ort entwickelt, an dem man gerne leben möchte. Ich sehe die Entwicklung Geras insgesamt positiv und habe große Lust an diesem Prozess weiter mitzuwirken. Diese Stadt hat mir viel gegeben. Davon möchte ich gern etwas zurückgeben.
Welchen Traum haben Sie von Gera, sagen wir im Jahr 2050?
Einen Traum in der Form eines zu erreichenden Idealzustandes von Gera habe ich nicht. Stadtplanung und -entwicklung ist ein fortwährender Prozess. Dieser muss sich an den Anforderungen, Wünschen und Zielvorstellungen des jeweils vorherrschenden Zeitgeistes, der Politik und der Gesellschaft insgesamt orientieren. Dabei sind äußere Einflüsse zu beachten, rechtliche Vorgaben einzuhalten und Gefahren weitestgehend zu verhindern oder abzuwehren. Mein Ziel ist es, ein leistungsfähiges Stadtplanungsamt für Gera zu entwickeln, das sinnvolle, nachhaltige und vor allem tragfähige Konzepte für die Zukunft dieser Stadt entwirft und umsetzt. Das heißt für mich in erster Linie, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den anderen Verwaltungsämtern kooperativ zusammenarbeiten und weniger reagieren denn agieren, also aktiv gestaltend tätig sind. Es geht darum, in vertrauensvoller Zusammenarbeit nicht nur innerhalb des Amtes und Dezernates, sondern über die Verwaltungsgrenzen hinaus mit den relevanten Akteuren der Stadt und der Bevölkerung zukunftsweisende Pläne zu entwickeln und dann zum möglichst großen Nutzen für die Menschen, die hier leben, arbeiten, sich versorgen und erholen sukzessive zu realisieren.
Wenn ich 2050 ein funktionierendes und effektiv arbeitendes Amt an meine Nachfolgerin oder meinen Nachfolger übergebe, dann kann ich sagen, mein Ziel auch erreicht zu haben. Darauf freue ich mich.
Ganz grundsätzlich: Welche Aufgaben betreut das erst im Januar 2021 neu gegründete Stadtplanungsamt denn im Wesentlichen?
Das Organigramm der Stadtverwaltung Gera gibt hier ja einen guten ersten Überblick. Das Amt gehört zum Dezernat für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt und besteht aus den vier Abteilungen Gesamtstädtische Planung, Stadtplanung und Stadtgestaltung, Stadterneuerung und Verkehrsplanung. Damit verbunden ist eine ganze Reihe von wichtigen, zukunftsweisenden Aufgaben, an denen bereits mit Hochdruck gearbeitet wird oder die sich in der konkreten Vorbereitung befinden. Dazu zählen die Fortschreibungen des Nahverkehrsplans und des Verkehrsentwicklungsplans, inklusive zahlreicher weiterer Themen wie Parkraumkonzepte, Konzepte nachhaltiger Verkehrsplanung, Konzepte für Sharing-Modelle und Elektro-Kleinstfahrzeuge, betriebliches Mobilitätsmanagement und vieles mehr. Die aktuellen fünf Sanierungsgebiete der Stadt Gera müssen evaluiert werden, um nach Möglichkeit neue Fördermittel beantragen zu können. Eine prioritäre Aufgabe ist die Überarbeitung und Aktualisierung des Flächennutzungsplans, der die Basis für die städtebauliche Entwicklung Geras in den nächsten Jahren ist. Dazu gehören wichtige vorgelagerte Aufgaben, etwa die Evaluierung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts für die Stadt Gera aus dem Jahr 2017 sowie die Fertigstellung der Entwicklungskonzeption Wohnen. Auf der Grundlage dieser Planungen werden dann die zukünftigen Bebauungspläne für die Stadt entwickelt.
Es wird im Stadtplanungsamt also im Wesentlichen darum gehen, die künftige Entwicklung der Stadt Gera unter Beachtung der bereits formulierten Zielsetzungen baulich-strategisch vorwegzunehmen und zu begleiten. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang, dass diese Planungen im besten Sinne integriert und an die Erfordernisse einer nachhaltigen, umweltfreundlichen Entwicklung angepasst erfolgen, nicht zuletzt weil hier zukünftig mit mehr und strengeren Vorschriften gerechnet werden muss. Der Klimawandel ist Fakt und erfordert Lösungen auf allen Ebenen. Je aktiver und selbstbestimmter die Kommunen hier vorangehen, umso größer ist auch ihr Handlungsspielraum. Nachhaltige Mobilität, nachhaltige aber dennoch attraktive Wohnformen, die Stärkung ländlicher Bereiche und die Sicherung von Teilhabe über alle Generationen sind dabei wichtige Aspekte. Das schließt eine gute wirtschaftliche Entwicklung selbstverständlich mit ein. Die Übergänge dazwischen sind fließend und bedürfen intersektoraler Betrachtung und Bearbeitung, was wir im Stadtplanungsamt sicherstellen werden. Die Pläne, Vorgaben und Vorschläge, die von uns erarbeitet und vom Stadtrat geprüft und im besten Fall genehmigt werden, gestalten die Zukunft Geras maßgeblich mit.
Im Jahr 2014 hat der Geraer Stadtrat das Integrierte Stadtentwicklungskonzept ISEK Gera 2030 als Handlungs- und Entscheidungsvorlage für die Stadtentwicklung beschlossen, das als strategisches Hauptziel Gera als lebenswerte Stadt mit urbaner Mitte definiert. Wo sehen Sie die Aufgabenschwerpunkte Ihrer zukünftigen Arbeit in diesem Zusammenhang?
Das von Ihnen benannte Ziel besteht seinerseits ja aus mehreren Teilzielen. So soll unter anderem die Innenstadt das attraktive Gesicht der Stadt sein, das historische Stadtbild gepflegt werden, die Wohngebiete unverwechselbaren Flair bieten, die Infrastruktur an den demographischen Wandel angepasst, die ganze Stadt als Grünstadt entwickelt und der ländliche Raum Geras stabilisiert und integriert werden. Weitere Ziele sind die Stärkung einer lebendigen Geraer Kultur, die Etablierung Geras als Sportstadt und die Betonung Geras als Stadt am Fluss.
Schon im ISEK wird formuliert, dass die Hauptziele für eine abgestimmte und umfassende Stadtpolitik stehen, die fachübergreifend und gemeinschaftlich neue Wege beschreitet. In diesem Zusammenhang ist es meine Aufgabe, zusammen mit meinem Team Projekte und Maßnahmen zu entwickeln, sie mit anderen Abteilungen abzustimmen und letztlich in rechtsverbindliche Pläne münden zu lassen, die dann auch umgesetzt werden. Dazu gehört natürlich auch, dass unterschiedliche Interessen, die in der Stadtplanung ja immer aufeinandertreffen, über Entscheidungsprozesse und die zur Verfügung stehenden Verfahren, wie etwa informelle Ideenwettbewerbe oder formelle Bürgerbeteiligungsverfahren, angemessen berücksichtigt und ggf. ausgeglichen werden können, ohne dabei die Ziele aus den Augen zu verlieren.
Wenn Sie unabhängig von der kommunalen Finanzlage ein für die Stadt Gera zukunftsweisendes Projekt angehen könnten, was würden Sie als Amtsleiter anregen und warum?
Ich bin davon überzeugt, dass Innenstädte als Einzelhandelsstandorte auch zukünftig unter hohem Druck stehen werden. Der Onlinehandel wird weiter wachsen und die Pandemie wird nachhaltige Spuren hinterlassen. Attraktive Innenstädte brauchen aber Menschen, die dort auch Geld ausgeben wollen. Im Kern geht es also darum, die Attraktivität und Anziehungskraft der Cities zu erhöhen. Hier kann und muss die Stadtplanung wichtige Impulse setzen.
Einen großen Nachteil für die Geraer Innenstadt sehe ich darin, dass der Fußgängerbereich östlich der Breitscheidstraße, in Richtung Sorge/Markt nicht überdacht ist und die Menschen beim Flanieren der Witterung ausgesetzt sind. Dem könnte mit der Installation eines filigranen, transparenten und im Zweifel denkmalgerechten Überdachungssystems von der Breitscheidstraße bis zur Leipziger Straße, im Steinweg und auf dem Markt begegnet werden, ergänzt um Echtzeit-Informationssysteme an den Eingängen, die einen Überblick über Standorte und Öffnungszeiten der Läden geben. Die Überdachung würde die Fußgänger vor Regen, übermäßiger UV-Strahlung und Hitze schützen. Gerade unter den Vorzeichen des Klimawandels hat diese Lösung durchaus zukunftsweisenden Charakter, nicht zuletzt, weil damit auch der Überhitzung der Innenstadt entgegenwirkt wird.
Geben Sie uns einen Einblick in Ihren beruflichen Werdegang? Wo sind Sie derzeit beschäftigt?
Nach dem Abitur bin ich nach Hamburg gegangen, um dort Stadtplanung zu studieren. Im Anschluss folgten die Promotion und eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Mobilitätsforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie ein privatwirtschaftliches Engagement im Bereich der Mobilitätskonzeptentwicklung. 2015 bin ich an die Hafencity-Universität Hamburg zurückgekehrt und arbeite dort seither als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Forschungsprojekten, die sich insbesondere mit Fragestellungen der Integration von Elektromobilität bzw. nachhaltiger Mobilitätsangebote und den dazugehörigen Infrastrukturen in den städtischen Raum befassen.
Das aktuelle Projekt, das ich noch abschließe, bevor ich meine neue Stelle in Gera antrete, heißt E-Metropolis. Es geht darum, öffentliche Ladeinfrastruktur zu evaluieren und Empfehlungen für Instrumente und Maßnahmen abzuleiten, mit denen Bund, Länder und Kommunen den Markthochlauf der Elektromobilität weiter fördern können. Insbesondere die Standortfindung für Ladeinfrastruktur stellt hier einen Schwerpunkt dar.
Lehre und Forschung sind für mich sehr motivierend. Gerade in der anwendungsorientierten Wissenschaft ist die Arbeit nicht auf die reine Theorie beschränkt. Vielmehr geht man raus in den Raum, spricht und verhandelt mit Akteuren und der Bevölkerung, stellt sich Fragen in Gremien, Foren und anderen Formaten und verantwortet die Projekte in ihrer Gesamtheit, also sowohl inhaltlich als auch personell und finanziell. Von diesem Erfahrungsschatz werde ich auch als Leiter des Geraer Stadtplanungsamtes profitieren.
Wie sehen für Sie die Stadt und das Stadtleben der Zukunft aus?
Zunächst einmal: Für eine erfolgreiche Stadtplanung braucht es Visionen, die den Menschen und politischen Entscheidungsträgern vorgestellt und im Rahmen des Aushandlungsprozesses zu konkreten Umsetzungsvorhaben entwickelt werden. Im Ergebnis müssen sie sowohl von der Mehrheit der Stadtgesellschaft als auch des Stadtrates mitgetragen werden.
Die Stadt der Zukunft ist für mich ein Ort, der für alle Einkommensschichten attraktiven und gesunden Wohnraum bereithält und soziale Teilhabe ermöglicht. Die Grünräume sind mannigfaltig, zusammenhängend, identitätsstiftend und so funktional, dass der Wunsch nach dem eigenen Häuschen mit Garten im Grünen mit Leichtigkeit auch im Geschosswohnungsbau realisiert werden kann. Innovative Bauformen unterstützen und verstärken diese Entwicklungen.
Durch die Stadt der Zukunft können sich ihre Bewohner sicher und zügig zu Fuß und mit dem Rad bewegen. Sie ist damit auch wieder ein Ort, den Kinder eigenständig für sich entdecken können.
Der öffentliche Raum der Stadt der Zukunft ist frei von parkendenden privaten Autos. Diese werden in Quartiersgaragagen abgestellt, in denen jeder Stellplatz mit einer Ladevorrichtung für Elektrofahrzeuge ausgerüstet ist. Geladen werden die Fahrzeuge überwiegend mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Parkhauses und der umgebenden Bebauung. Durch bidirektionales Laden dienen die privaten Fahrzeuge gleichzeitig als Stromspeicher, die genutzt werden können, wenn der Strom in den Häusern und nicht in den Fahrzeugen benötigt wird. Parken und Laden im öffentlichen Raum findet an ausgewählten Standorten nur noch für gemeinschaftlich genutzte Fahrzeuge, Carsharing, Bikesharing und andere Formen nachhaltigerer Mobilität statt. Das beinhaltet auch den ÖPNV und Taxis, die emissionsfrei und leise durch die Stadt fahren.
Die ländlichen Ortsteile der Stadt werden in regelmäßigen Abständen und enger Taktung durch vollautomatisierte Elektro-Kleinbusse angefahren. Die Nutzung solcher Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr bietet sehr viele Chancen: Die Mobilität der Ortsteile wird auf das Stadtzentrum ausgerichtet und verstärkt die Beziehungen. Die zusätzliche Erschließung von Straßen und Quartieren ermöglicht die Teilhabe am sozialen Leben insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen. Durch die optimierte Fahrweise wird der Kraftstoffverbrauch merklich reduziert. Auch kann Personal optimaler eingesetzt werden. Das alles trägt zur Einsparung von Betriebskosten bei.
Durch den engagierten Ausbau des ÖPNV, der wohnortnahen Versorgung, der Digitalisierung im Verkehr und der Ausweitung von Fußgängerzonen und Fahrradstraßen ist es gelungen, den Verkehr in der Stadt stark zu reduzieren. Die freigewordenen Verkehrs- und Parkflächen können so effektiver genutzt werden, etwa als wasserhaushaltswirksame Baumstandorte, die Regenwasser von den Wegen und den umgebenden Häusern aufnehmen und erst nach und nach wieder abgeben. Das entlastet die Kanalisation bei Starkregenereignissen und speichert das Wasser gleichzeitig länger in der Stadt, was mit Blick auf den Klimawandel und damit verbundenen längeren Trockenperioden zielführend ist.
Zudem tragen die Bäume in heißen Sommern dazu bei, dass sich die Stadt nicht zu stark aufheizt. Verstärkt werden diese Effekte durch zahlreiche Gründächer und grüne Fassaden sowie eine Umgestaltung vieler Freiflächen zu wirksamen, multifunktionalen Retentionsflächen, also Flächen, die Regenwasser aufnehmen und erst nach und nach wieder abgeben.
Ich könnte noch weiter machen, will es an dieser Stelle aber zunächst dabei belassen.
Welche Herausforderungen sind damit für die Stadtplanung und -entwicklung verbunden?
Die rechtlichen Erfordernisse hatte ich ja bereits angesprochen. Bei allem Gestaltungswillen: Stadtplanung und -entwicklung ist an Vorgaben gebunden, die es einzuhalten gilt. Darüber hinaus sind städtebauliche Konzepte auch mit Kosten verbunden. Hier wird es darauf ankommen, jeweils ihren konkreten Nutzen herauszustellen. Im besten Fall sollte also darstellbar sein, welche Kosten sich langfristig durch bestimmte Maßnahmen vermeiden lassen. So ist motorisierter Individualverkehr für Straßen eine starke Belastung. Je weniger Verkehr desto weniger Instandsetzungskosten.
Gewähren Sie uns noch einen Einblick in Ihre persönliche Lebenssituation?
Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Meine zehnjährige Tochter und mein achtjähriger Sohn besuchen bald Schulen in Gera. Darauf freue ich mich.
Derzeit befinden wir uns natürlich in einer Umbruchsituation. Meine Frau und mein Sohn sind bereits in Thüringen angekommen, während ich mit meiner Tochter noch in Hamburg bin und den Zeltabbruch vorbereite.
Wir werden dann zunächst erstmal in meinem Elternhaus in Wünschendorf wohnen. Aber wer weiß, vielleicht ziehen wir später noch nach Gera. Für meine Frau, die in Jena eine Anstellung gefunden hat, wäre es dann einfacher, zum täglichen Pendeln die Bahn zu nehmen.
Herzlichen Dank, Herr Dr. Prill für Ihre Antworten. Wir freuen uns, Sie wieder hier in ihrer neuen, alten Heimat willkommen zu heißen und wünschen Ihnen und Ihrer Familie einen guten Start. Für Ihre zukünftigen Aufgaben als Leiter des Geraer Amtes für Stadtplanung wünschen wir Ihnen viel Kraft und Erfolg!
Das Gespräch führte Dr. Franziska Hug von der Geraer Stadtverwaltung.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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