Nach Jahren sehr warmer Aprilmonate war der diesjährige April in Deutschland der kälteste seit 1980. Ursache waren kühle und trockene Luftmassen aus dem Norden. Auch die Frosthäufigkeit nahm ein ungewöhnliches Ausmaß an, wie der Deutsche Wetterdienst meldet. Mit knapp 13 Frosttagen im Mittel aller DWD-Stationen war es nach 1929 hierzulande der zweitfrostreichste April.
Zugleich war es viel zu trocken. Im April fiel mit rund 35 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 40 % weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 58 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 25 %. Damit war seit 2009 jeder April in Deutschland zu trocken. 2008 waren im April noch 80 l/m² gefallen.
Thüringen war mit 5,1 °C das kühlste Bundesland, und verkündete darüber hinaus den kältesten April seit 1980. 35 l/m² Niederschlag und 160 Stunden Sonnenschein wurden registriert. Die Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961 bis 1990 sind 6,8 °C, 58 l/m² und 147 Stunden Sonnenschein im April.
In anderen Ländern Europas ist die Situation ähnlich. Die Städte València und Castelló meldeten den kältesten April seit 1991. Die britische Rundfunkanstalt BBC berichtet: „Es ist wahrscheinlich, dass mehr als 50 verschiedene Wetterstationen in ganz Großbritannien die Rekorde für ihren frostigsten April gebrochen haben.“
Ende Februar 2021 war es in Deutschland ungewöhnlich warm gewesen. In mehreren Regionen lag die Temperatur über 20 °C. Der diesjährige Höchstwert an der Wetterstation Leumnitz wurde am 31. März mit 23,2 °C erreicht. In der zweiten Maiwoche könnten die Temperaturen wieder diesen Wert erreichen.
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