MINERALIEN AUS DEM STEINBRUCH KAHLLEITE

Zu sehen ist der Steinbruch Kahlleite im Jahre 2017. (Bild: Lutz Bittag/Museum für Naturkunde)

Das Geraer Museum für Naturkunde wird nach der Wiedereröffnung für Besucher ergänzend zu seinen ständigen mineralogischen Ausstellungen die Kabinettausstellung „Steinbruch Kahlleite — Erloschene Mineralfundstelle in Ostthüringen“ präsentieren.

Die Schau setzt eine Museumstradition fort, in der insbesondere Fundstellen und Aufschlüsse im Ostthüringer Raum aus mineralogischer Sicht vorgestellt werden.
Die Ausstellung widmet sich den über 30 verschiedenen nachgewiesenen Mineralen des Steinbruchs, darunter das für Deutschland einzigartige Mineral Ferroaluminoseladonit. Die Mineralstufen entstammen der Sammlung des Museums für Naturkunde Gera und aus den privaten Sammlungen von Daniel Köhler, Andreas Reinhold und Herbert Sinnig. Insgesamt werden 67 Exemplare präsentiert. Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die Unterstützung vieler Mitglieder des Vereins „Geraer Mineralien- und Fossilienfreunde e. V.“.

„Wir freuen uns, allen Interessierten der Naturkunde gerade zur Wiedereröffnung unseres Museums so wertvolle und einzigartige Ausstellungsstücke zu präsentieren“, zeigt sich Frank Hrouda, Museumspädagoge des Museums für Naturkunde, zufrieden.
Die über 30 verschiedenen Mineralarten wurden zwischen 1990 und 2010 von Mineraliensammlern im Steinbruch Kahlleite gefunden. In der Ausstellung zu sehen sind rund 70 Exemplare, u. a. Quarze und Calcite, letztere mit ausgesprochenem Formenreichtum, darüber hinaus gelbliche Anatase, wasserklare Aragonite und grazile Malachite. Ebenso sind die besonders seltenen Minerale Cinnabarit und Manganit ausgestellt. Beide sind in Ostthüringen nur von wenigen Fundstellen bekannt.
„Mineralogischer Höhepunkt“ des Aufschlusses ist das seltene Mineral Ferroaluminoseladonit, das in wurmartigen Aggregaten in angewitterten Blasenhohlräumen einer Pillowlava entdeckt wurde. Weltweit sind nur sehr wenige Fundorte dieses Minerals beschrieben. Innerhalb Deutschlands gilt der Steinbruch Kahlleite als einzige nachgewiesene Fundstelle.

Die Wiedereröffnung des Naturkundemuseums wird auf der Internetseite der Stadt Gera und der Seite der Geraer Museen bekannt gegeben.

Der Steinbruch Kahlleite liegt nördlich von Löhma im ostthüringischen Saale-Orla-Kreis. Seine Geschichte begann erst 1975 mit der Erschließung und dem Betrieb durch den VEB Saalburger Marmorwerke. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Steinbruch Kahlleite von der TNW-Natursteinwerke GmbH & Co. KG ausgebaut. Gefördert wurden große Mengen basische Gesteine, sogenannte Diabas, in Form von Schotter und Splitt für die Bauindustrie, insbesondere für den Straßenbau. Gegenwärtiger Eigentümer des Steinbruchs Kahlleite ist seit Dezember 2012 die Hartsteinwerke Burgk GmbH & Co. OHG. Der Steinbruch befindet sich derzeit im sogenannten ruhenden Betrieb; bei Bedarf könnte wieder Material abgebaut werden. Da die Tiefbausohle derzeit unter Wasser steht, ist der Steinbruch derzeit allerdings keine potentielle Mineralfundstelle.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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