In einer Schaltkonferenz sprachen Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder am 10. Februar 2021 über die Fortführung der Corona-Maßnahmen. Die Kette der Verlängerungen wird fortgesetzt. Nächstes formelles Enddatum ist der 7. März 2021. Gleichzeitig wurde der Sieben-Tage-Grenzwert für die meisten betroffenen Bereiche erwartungsgemäß von 50 auf 35 herabgesetzt, sodass eine Wiederaufnahme der Tätigkeit noch weiter in die Ferne rückt. Am Tage der Konferenz lag der Wert bereits bei 68.
Der Grundsatz soll weiterhin lauten: „Wir bleiben zu Hause!“ Ab dem 1. März können Frisöre öffnen, bei stabil niedrigen Zahlen, das heißt, ab einem Wert von 35, auch der Einzelhandel sowie Museen, Galerien und weitere körpernahe Dienstleistungsbetriebe. Für Frisöre gibt es Hygienevorschriften, und es besteht die Pflicht zur Seuerung des Zutritts sowie zur Nutzung medizinischer Masken. Für Kontakte, Masken und Heimarbeit gelten weiterhin die bekannten Regeln. Sollte der Einzelhandel öffnen, darf die Kundendichte von eine Person je 20 Quadratmeter nicht überschritten werden.
Vorrangig soll im Betreuungs- und Bildungsbereich die Arbeit wieder aufgenommen werden dürfen. Die Länder entscheiden über die schrittweise Rückkehr zum Präsenzunterricht und die Ausweitung der Kindergarten-Angebote. Zur Anwendung sollen Hygienekonzepte und Schnelltests kommen.
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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow gab anschließend eine Erklärung ab. Diese hat die Thüringer Staatskanzlei veröffentlicht.
Die Bundesregierung warnt gleichzeitig vor Mutanten. Auch werde bald ein neues Virus erscheinen, das noch gefährlicher sei. Bereits vor einigen Tagen war vor einer sich aufbauenden dritten Welle im März gewarnt worden. Beobachter rechnen mit einer weiteren Absenkung des Sieben-Tage-Grenzwertes, wenn sich im Mai eine Annäherung abzeichnet.
Kritiker werfen der Bundesregierung vor, nur Berater ausgewählt zu haben, die einer bestimmten Linie folgen. Eine Wiederherstellung der Wirtschaft sei nicht beabsichtigt.
Der Historiker und emeritierte Yale-Professor Frank Snowden hält eine Rückkehr zur Normalität weder für möglich, noch für wünschenswert. Die Virusgefahr gehöre unausweichlich zur Zukunft, zitiert ihn die Tageszeitung „Die Zeit“. Es stehe ein pandemisches Zeitalter der viralen Lungenkrankheiten bevor, ist dem Blatt zu entnehmen. Im Zuge der Pandemie seien bereits inspirierende und womöglich transformative Bewegungen entstanden. Erwähnt wird ein Vorhaben, Städte so umzubauen, dass die Bürger innerhalb einer Viertelstunde alle wichtigen Dinge zu Fuß oder mit dem Fahrrad von der Wohnstätte aus erreichen können.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 28. Januar 2021 davon, dass gewöhnliche Erkältungsviren dem Menschen künftig gefährlich werden könnten.
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