BILANZ UND AUSBLICK DER GERAER VOLKSHOCHSCHULE

Die Geraer Volkshochschule befindet sich in der Talstraße 3 und ist unter der Rufnummer 0365 5525930 erreichbar. (Bild: Stadtverwaltung/Steffen Weiß)

Die Mitarbeiterinnen der Geraer Volkshochschule „Aenne Biermann“ blicken auf ein herausforderndes Bildungsjahr 2020 zurück. Das Frühjahrssemester begann kursreich und sehr gute Belegungszahlen versprachen ein aussichtsreiches Jahr. Durch den Lockdown im März musste die Volkshochschule ihre Türen schließen. Ungewisse Monate lagen nun vor der Bildungseinrichtung. „Die Zeit wurde genutzt, um Hygiene- und Raumkonzepte zu erstellen und einen Unterricht nach den Lockerungen perspektivisch wieder möglich zu machen. In diese Zeit fiel auch die Verabschiedung des Schulleiters Matthias Schenk, welcher sieben Jahre die Geschicke der Volkshochschule leitete. Im Juni startete ich dann als Leiterin voller Tatendrang und Zuversicht und freute mich auf die neue Aufgabe“, erinnert sich die Direktorin der Geraer Volkshochschule, Petra Meyenberg.

Derzeit unterrichten 120 Dozentinnen und Dozenten an der Geraer Volkshochschule. Die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie sah eine Bildungsoffensive für Kursleitende vor, welche im Juli begann. Denn die Corona-Beschränkungen haben einmal mehr gezeigt, wie unverzichtbar die Digitalisierung im Bildungsbereich ist. Es entstand ein Schulungsplan, der sowohl Grundlagen schafft, über rechtliche Aspekte aufklärt, als auch konkrete Fragen zu Online-Lehrformaten beantwortet. Meyenberg bewertet die Umsetzung des Plans als erfolgreich: „Kursleitende wurden in der Schulungsreihe an die Gestaltung von Online-Seminaren herangeführt und gewannen Sicherheit bei der technischen Durchführung mit der vhs.cloud. Weiterhin konnte gezielt am Erwerb der digitalen Grundlagenkompetenz gearbeitet werden und auch die Teilnahme an Digital-Sprechstunden war möglich. Es gelang, Dozenten für die Online-Lehre zu begeistern und alternative Angebote zu schaffen.“ Die Schulung der Lehrkräfte bildete die Grundlage, bevor noch bis zum Ende des Jahres die nächsten Schritte, beispielsweise die umfangreiche Ausstattung des Hauses mit Medientechnik und die geplante Datenvernetzung für 2021 erfolgen. Für die Datenvernetzung wurden mehrere Förderanträge gestellt, welche voraussichtlich die Finanzierung im Jahr 2021 sichern werden.

Ein weiteres Aufgabenfeld der GVHS ist die Umsetzung der erarbeiteten Inklusionsstrategie. Bis Ende 2020 erfolgt eine gesetzeskonforme Umstellung der Homepage auf ein barrierefreies Format. Die Planungen für einen Personenaufzug sind weitestgehend abgeschlossen. Der Einbau wird für Sommer 2021 anvisiert. Die Konzeption für das Jahr 2021 sieht zudem die Entwicklung eines Inklusiven Programmheftes vor. Dieses solle erstmalig im Frühjahrssemester 2022 erscheinen. Diese Maßnahmen würden es zukünftig ermöglichen, Menschen mit Behinderung einen verbesserten Zugang zu dem vielfältigen Kursangebot der VHS zu bieten, so Meyenberg.

Im Jahr 2020 fanden, beeinträchtigt durch die Corona-Verordnungen und den damit verbundenen Kursabbrüchen und Kursunterbrechungen, 323 Kurse in 5650 Unterrichtsstunden statt. Insgesamt besuchten 3154 Teilnehmer die Kurse. Dies entsprach zehn Teilnehmern pro Kursus und spiegelt die coronabedingte Anpassung der Teilnehmerzahlen an die Raumgrößen wieder. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang bei den Teilnehmerzahlen um 28 %, und bei den Unterrichtsstunden um 40 % zu verzeichnen. Der Fachbereich „Computer und Beruf“ erfuhr in diesem Jahr einen großen Zuspruch. Themenfelder von Smartphone über Internet bis Computerkurse waren stärker gefragt, als je zuvor. Wohingegen Online-Kurse wie zum Beispiel „Spanisch für Anfänger“ oder „Smart Demogracy“ nur wenig genutzt wurden. Gleichwohl blicken die Mitarbeiterinnen zuversichtlich in ein bildungsreiches Jahr 2021. Am 1. Februar 2021 wird das neue Programmheft der Geraer Volkshochschule „Aenne Biermann“ erscheinen. Der Termin ist traditionell auch der Beginn für die Einschreibung, bevor am 22. Februar 2021 das Frühjahrssemester beginnt.

Zwar sind derzeit alle Kurse der Geraer Volkshochschule (GVHS) unterbrochen, doch ist die Bildungseinrichtung seit Dezember Schatzpatin des Integrationsschatzes „Sprache“, der ein Teil der Geotour „Integrationsschätze“ ist. „Die Geraer Volkshochschule bietet Menschen aller Nationalitäten ein vielfältiges Sprachangebot. Zugewanderten stehen zum Erlernen der Landessprache verschiedene Angebote wie Integrationskurse, berufliche Deutschförderung und offene Deutschkurse für alle zur Verfügung. Jede und jeder ist eingeladen, Fremdsprachen zu lernen und kulturelle Hintergründe besser zu begreifen. An der GVHS kann man zehn Sprachen in Präsenz und teils im Online-Format erlernen, sie steht damit stellvertretend für zahlreiche Sprachangebote und Sprachprojekte in ganz Thüringen“, fasst die Direktorin der GVHS, Petra Meyenberg zusammen und erklärt die Entscheidung für den Standort Gera. Thüringen ist voller Schätze der Integration. Manchmal finden sie sich in großen Projekten, manchmal muss man genauer hinschauen. Mit der GeoTour „Thüringer Integrationsschätze“ lädt die Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge in Kooperation mit der Geraer Volkshochschule und fünf weiteren Partnern zu einer außergewöhnlichen Schatzsuche ein.

Was ist Geocaching?
Geocaching ist eine seit dem Jahre 2000 rasant wachsende Freizeitgestaltung. Deutschlandweit spielen es circa eine Million Menschen, allein in Thüringen sind es rund 25’000. Der Grundgedanke ist, dass »kleine Schätze«, auch Geocaches genannt, gefunden werden. Die Geo-Koordinaten werden über eine Online-Plattform aufgerufen und die Suche nach dem Schatz kann beginnen (siehe „https://www.geocaching.com“). In einem Logbuch, das dem Schatz beigelegt ist, können sich alle, die den Schatz gefunden haben namentlich verewigen.

Wie funktioniert die Geotour „Thüringer Integrationsschätze“?
Die Geotour „Thüringer Integrationsschätze“ besteht aus sechs Caches, die alle unter dem Motto „Integration in Thüringen – ein Gewinn für alle!“ stehen. Neben Gera sind Schätze in Eisenach, Nordhausen, Weimar, Erfurt und Meiningen versteckt. Um diese Integrationsschätze bergen zu können, sind Kreativität und Einsatz gefragt. Die sechs einzelnen Caches können unabhängig voneinander gesucht werden. Reihenfolge und Zeitraum der Suche sind frei wählbar. In jedem Schatz befinden sich Buttons, auf denen ein Buchstabe oder eine Zahl zu finden ist. Wenn Sie alle sechs Buttons und damit alle Zeichen gesammelt haben, können Sie einen Trackingcode bilden und bekommen damit einen virtuellen Geo-Coin. Diese können Sie auf eine virtuelle Reise um die Welt schicken.

Was braucht man als Schatzsucher?
Sie benötigen nur ein Smartphone oder GPS-Gerät (kostenlose App für iOS »geocaching« und für android »c:geo«). Die Geo-Daten der Caches sowie Hinweise zu „Spezialutensilien“, die für die Suche erforderlich sind, sind zu finden in der Broschüre unter folgender Adresse:

https://www.thueringen.de/mam/th10/ab/geotour_broschuredigitalneu.pdf bzw. auf www.geocaching.com

Die Geräte zeigen den Standort nicht punktgenau an. Es lohnt sich, den Blick schweifen zu lassen und sich auf die eigenen Augen zu verlassen.

https://www.volkshochschule-gera.de/news-artikel/geotour-thueringer-integrationsschaetze/?Fsize=854&cHash=1beda089dd5a4661d3acfe5da4cfb5fc

https://www.thueringen.de/mam/th10/ab/geotour_broschuredigitalneu.pdf

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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